Ich grille, also bin ich! |
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Meine (nicht nur) BBQ- und Grillrezepte |
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Schon vor langer Zeit habe ich
angefangen, Rezepte zu sammeln. Oft habe ich Rezepte für mich
abgewandelt. Bei einigen brauchte es schon mal mehrere Versuche,
bis das Ergebnis so war wie ich es mir vorgestellt hatte. An manchen
tüftle ich heute noch. Hier möchte ich euch nun meine liebsten Rezepte vorstellen, mit denen ihr euch und eure Gäste begeistern werdet. |
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Schmackhaftes vom Grill und aus dem Smoker |
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Knoblauch-Thymian-Hähnchen |
Grillrippchen, so wie ich sie mag! |
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Albondigas, spanische Hackbällchen |
Garnelen mit Knoblauch, Paprika und Olivenöl |
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Würzige gebackene Kartoffeln aus dem Smoker |
Würzige Hähnchen-Unterschenkel |
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Ronny grillt griechisch (Souvlaki - Suzuki - Kartoffeln - Feta) |
Putenoberkeule |
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Schnelles Pulled Pork |
Extrem leckere Onion (M)Oink Balls |
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Snack Paprika vom Grill |
Pulled-Chicken aus der Brine |
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Thüringer Rostbrätel |
Spitzpaprika vom Grill | |||
Pizza grillen ohne Pizzastein |
Fleischspieße vom Grill (Balkanart) | |||
Cevapcici vom Holzkohlegrill |
Shopska Salat | |||
Pulled-Lachs-Burger |
Schweinebauch Scheiben | |||
Cheeseburger selber "bauen" |
Gefüllte Paprika mit Feta Käse | |||
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Rinder - Hüftsteak vom Holzkohlegrill |
Zanderfilet vom Holzkohlegrill | ||
Alles um die Bulette vom Holzkohlegrill |
Pulled Beef aus der Rinderbeinscheibe | |||
Feta mal anders |
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Aus Topf und Pfanne |
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Herzhafte Linsen mit Knackwurst |
Ronny's Cili Con Carne | |||
Ronny's
Fischsoljanka |
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Alkoholisches |
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Gib deinem Leben einen Gin (selbst ansetzen) |
Holunderblüten - Sirup / -Likör | |||
Holunderbeeren - Likör |
Beeren - Likör |
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Ingwerlikör |
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Alle hier abgebildeten Rezepte sind bebildert und beschrieben und stehen außerdem als PDF zum Download bereit. Mit weiteren Leckereien werde ich demnächst die Rezeptecke erweitern. Alle vorgestellten Rezepte habe ich natürlich selbst zubereitet. Viel Spaß euch beim Ausprobieren und lasst es euch gut schmecken! |
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Gefüllte Snack - Paprika |
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Eigentlich ist dieses Rezept für Pimientos de
Padron gedacht. Allerdings mögen nicht alle den leicht herben Geschmack
und es gibt ja seit einiger Zeit diese kleinen, oftmals sogar kernlosen,
Snack-Paprika. Die Paprika werden halbiert und eventuelle Kerne und die weißen Fasern entfernt. Der Fetakäse wird mit einer Gabel etwas zerdrückt, so dass er sich gut formen lässt. Anschließend beide Hälften mit dem Fetakäse füllen. Hierbei ist es Geschmackssache, welchen Käse ihr nehmt oder ob ihr noch zusätzliche Gewürze mit zugeben wollt. In meiner Gewürzecke sind passende Gewürze für Feta aufgelistet. Beide Hälften werden nun wieder aufeinander gelegt und mit dem Bacon umwickelt. Zum Schluss mit einem Zahnstocher fixieren. |
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Die Snack-Paprika indirekt grillen bis der Bacon
kross und die Paprika
weich sind. Ich empfehle die Paprika einige Zeit im indirekten Bereich zu dünsten. Das gibt ihm Zeit zu garen und weich zu werden. Danach noch einmal kurz auf die direkte Hitze um dem Bacon eine schöne Farbe zu verleihen. Wenn ihr Feta-Käse für die Füllung verwendet tritt auch kein Käse während des Garprozesses aus, da dieser nicht flüssig wird. |
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Hier das Rezept für gefüllte Snack-Paprika Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.03.2021 |
Extrem leckere Onion (M)Oink Balls |
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Eigentlich heißen die leckeren Bällchen im Original Moink Balls, hergeleitet von "muh" für Rind und "oink" für Schwein. Da ich aber nur Schweinehack verwendet habe, wurden es eben Oink Balls. In Abwandlung der Rezeptur habe ich noch fein gehackten Bergkäse in das gewürzte Hackfleisch gemischt. Die Gemüsezwiebeln wurden halbiert und die einzelnen Stücke im Smoker kurz angedünstet. Das macht sie etwas besser formbar. | ||||
Aus der Käse-/ Hackmasse werden Kugeln
geformt und mit den Zwiebelschalen ummantelt. Ich habe Gemüsezwiebeln
verwendet. So kamen die Bällchen auf ungefähr 6cm Durchmesser. Ihr könnt
natürlich auch filigraner arbeiten und dadurch auch die Garzeit
verkürzen. Allerdings sollte man trotzdem der Zwiebel genug Zeit zum
Garen geben. |
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Anschließend werden die Bällchen noch mit 2
Bacon-Scheiben umwickelt und mittels Schaschlik Spießen fixiert. Im Smoker benötigen die Bällchen bei 160° ca. 45 Minuten Garzeit. Die Kerntemperatur sollte bei 72°C liegen. |
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Etwa nach 30 Minuten werden die Bällchen
mit etwas BBQ-Soße bestrichen und fertig gegrillt. Die Glasur ist dann
karamellisiert. ....die waren so schnell weg, dass ich gerade mal noch zwei fotografieren konnte :-) |
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Hier das Rezept für Onion (M)Oink Balls zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.03.2021 |
Würzige Hähnchen-Unterschenkel |
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Wer noch keine Hähnchenschenkel gegrillt hat, der hat echt etwas
verpasst. So zumindest meine Meinung. Manche tendieren zum Beer-Can-Chicken, einem kompletten Hähnchen, dass auf eine Bierdose gestülpt gegrillt wird. Ich finde ein komplettes Huhn ist zuviel und gerade die Brust wird sehr schnell trocken. Die Gäste streiten sich dann sowieso um Flügel und Keulen. Ein sehr dankbares Grillgut sind Hähnchenschenkel oder aber eben die Unterschenkel, auch Drumsticks genannt. Auch ungeübte Grillmeister können hier wenig verkehrt machen, es sei denn die Schenkel werden über zu großer Hitze zu Kohlen verbrannt. |
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Ihr benötigt: Hähnchenunterschenkel Olivenöl Salz Ronny's Brathähnchen Rub einen Gefrierbeutel oder Frischhaltefolie Zuerst pinselt ihr die Unterkeulen großzügig mit Olivenöl ein. Dann werden die Keulen rings herum gesalzen. Dabei nicht sparen, so eine Keule verträgt schon eine ordentliche Portion. Nun werden die Keulen mit dem Rub bestreut. Auch dabei nicht unbedingt sparen. |
A | |||
Gebt die Keulen nun in einen Gefrierbeutel oder umwickelt sie fest mit
Frischhaltefolie. Der Vorteil des Gefrierbeutels ist, ihr könnt noch einen Schuss Olivenöl und etwas Rub mit in den Beutel geben. Nun noch die Keulen im Beutel liebevoll massieren :-) So kommen das Öl und die Gewürze an alle Stellen und wird gleichmäßig auf eurem Grillgut verteilt. Nach Ende der Massage wandert euer Beutel in den Kühlschrank und sollte dort auch mindestens 2 Stunden ruhen. Ich persönlich lasse die Schenkel mindestens 4 Stunden und noch besser über Nacht durchziehen. |
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Auch beim Hähnchen will gut Ding Weile haben. Heizt euren Grill auf und grillt die Hähnchenschenkel kurz an, so dass die Haut schon ein wenig Farbe bekommt. Dabei aber immer aufpassen, dass die Haut nicht schwarz wird und verbrennt. Nun gebt ihr die Schenkel in die indirekte Hitze. Bei 160°C bis 180°C sollten sie in etwa 45 - 60 Minuten perfekt sein, innen saftig und außen knusprig. |
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Solltet ihr nur direkt grillen können, so versucht nicht auf einen Ritt
über direkter Hitze zu grillen. Das Ergebnis ist dann oft außen schwarz
und innen roh. Gebt dem Hähnchen abwechselnd etwas Zeit in der Ruhezone
zum Garziehen. Demnächst werde ich in einem gesonderten Artikel erklären, wie ihr Hähnchen in einer Brine (Lake) vorbereitet und besonders saftig zubereiten könnt. |
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Hier das Rezept für würzige Hähnchen-Unterschenkel zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 15.03.2021 |
Albondigas, spanische Hackbällchen |
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Was dem Deutschen die Frikadelle ist, heißt im Spanischen Albondigas.
Diese werden standardmäßig mit einer leckeren Tomatensoße serviert. Das Original-Rezept habe ich etwas abgewandelt. Ihr benötigt für die Hackbällchen: 500 g Hackfleisch (ich nehme halb und halb) 2-3 EL Paniermehl 1 Ei Salz Zum Würzen habe ich eine kräftige Portion meines Standard-BBQ-Rub verwendet |
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Das Hackfleisch mit den Gewürzen, Ei und Paniermehl verkneten und ca.
walnussgroße Bällchen formen. Ich habe die Bällchen auf direkter Hitze gegrillt, um schöne Röstaromen zu erhalten. Ihr könnt sie aber auch mit etwas Olivenöl in der Pfanne anbraten. Nun zur Soße, ihr benötigt 1-2 Zwiebeln (je nach Größe) 1 rote Spitzpaprika 1-2 Knoblauchzehen 1 Dose gestückelte Tomaten 1 Dose Mais (meine Zugabe) 1 EL Tomatenmark etwas Olivenöl, frisch gehackte Petersilie sowie etwas Salz und Zucker zum Abschmecken. Die Paprika und die Zwiebel würfeln, salzen und im Olivenöl glasig schwitzen. |
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Klassisch werden die Albondigas in einer Gusspfanne zubereitet, ich verwende einfach eine Kasten-Backform. Danach den gehackten Knoblauch zugeben und kurz mit anschwitzen. Nun die Tomaten, das Tomatenmark und den Mais zugeben und mit etwas Zucker abschmecken. Alles unter häufigem Umrühren auf schwacher Hitze köcheln lassen bis sich die Zutaten gut verbunden haben. Nun die Hackbällchen mit zur Soße geben und für ca. 20 Minuten mit ziehen lassen. Jetzt noch die Petersilie hacken und zum Anrichten auf die Soße streuen, fertig! | ||||
Ich habe mir dann später eine Eisenpfanne zugelegt. Natürlich macht das Zubereiten bedeutend mehr Spaß und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Eisenpfannen haben ein hervorragendes Wärmeleitvermögen, bleiben lange heiß und sind selbst auf dem Grill unverwüstlich. Die Portionsgröße war mit knapp einem Kilo Hack für vier Personen gedacht, wurde allerdings nicht geschafft :-) | ||||
Hier das Rezept für Albondigas zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 09.03.2021 |
Saftige Grillrippchen |
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Grundsätzlich muss man zwischen den amerikanischen BBQ-Spareribs und Grillrippchen unterscheiden. Spareribs sollen zwar auch leicht vom Knochen gehen, aber trotzdem noch einen gewissen Biss haben. Außerdem sollten perfekte Spareribs noch gemoppt, also mit BBQ-Sauce glasiert werden. Aber es geht auch anders. Auf meine Art fallen die Rippchen von selbst vom Knochen, sind butterzart und haben trotzdem ein schmackhaftes Raucharoma. | ||||
Die Rippchen nun zuerst gut salzen. Für den endgültigen Geschmack sorgt ein Rub, also eine Würzmischung. Natürlich könnt ihr auf eine gute Fertigmischung zugreifen oder ihr mischt euren eigenen Rub frisch an. Typische amerikanische BBQ Noten ergeben Thymian, Paprika, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Pfeffer, Senfmehl und brauner Zucker. Aber auch eine, für Schweinefleisch, gute Mischung besteht aus Majoran, Paprika, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Pfeffer und gemahlenem Kümmel, die ich für Grillrippchen persönlich bevorzuge. |
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Die genauen Rezepturen findet ihr in meiner Gewürzecke. Der Begriff Rub beschreibt eine Trocken-Würzmischung, mit der das Grillgut eingerieben wird. So sollte es dann auch sein. Die Würzmischung wird großzügig auf die Rippchen aufgetragen und etwas einmassiert. Nun müssen wir nur noch dafür sorgen, dass die Aromen Zeit bekommen, um in das Fleisch einzudringen. Dazu werden die Rippchen in Frischhaltefolie oder einem Gefrierbeutel verpackt, wer mag kann auch vakuumieren. Nun die Rippchen mehrere Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Es empfiehlt sich, die Rippchen über Nacht ruhen zu lassen. |
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Nehmt die Rippchen ruhig eine Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank und lasst sie bei Zimmertemperatur temperieren. Denkt beim Anheizen eures Grills daran, dass ihr für 4-5 Stunden Glut braucht. Entweder ihr legt einen Minionring oder benutzt einen Anzündkamin um nachzulegen. Auf keinen Fall einfach Grillkohle oder Grillbriketts nachlegen, da diese gasen und den Geschmack verderben. Ich grille die Rippchen kurz über der direkten Hitze an, lege sie dann in die indirekte Hitze und gebe Räucherchips dazu. So verbleiben die Rippchen mindestens 2 Stunden bei 120-150°C im Rauch. Wenn der Rauch nachlässt, einfach wieder ein paar Räucherchips nachlegen. | ||||
Ihr merkt schon, dass die Rippchen anfangen weich zu werden. Sie dürfen aber auf keinen Fall zu trocken sein. Nun gebe ich die Rippchen in eine Edelstahlform, bedecke sie noch mit 2 geachtelten Zwiebeln und verschließe das Ganze mit Alufolie, je dichter umso besser. Jetzt dämpfen die Rippchen fest verschlossen noch mindestens 2 Stunden bei ca. 120°C. Wer eine Koncis-Form hat, kann die Rippchen auch auf den Rost legen und die Form mit etwas Wasser, Bier oder Apfelsaft füllen. Wenn ihr die Alufolie öffnet, habt ihr wunderbar zarte, rauchig-aromatische Rippchen, gedünstete Zwiebeln und ein wenig Bratensud zum Stippen. Was will man mehr? | ||||
Hier das Rezept für Grillrippchen zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 13.03.2021 / update 03.08.2022 |
Garnelen in Olivenöl und Knoblauch |
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200 - 300g Garnelen (küchenfertig geschält und entdarmt) 1 roter Spitzpaprika 2-3 Knoblauchzehen Geschrotete Chipotle (nach Geschmack) Olivenöl und etwas Weißwein Ich habe gefrorene Garnelen verwendet. Diese müssen zuerst aufgetaut und abgetrocknet werden. Da die Zubereitungszeit sehr kurz ist, den Paprika in sehr kleine Würfel hacken, den Knoblauch schälen und in hauchdünne Scheiben schneiden. Nun das Olivenöl in einer Pfanne oder Form, in der direkten Zone, erhitzen, den Paprika anrösten und den Knoblauch sowie Chipotle-Chili zugeben. Vorsicht, der Knoblauch darf nicht bräunen, da er sonst sehr schnell bitter wird. Jetzt kommen die Garnelen in die Pfanne und werden mit etwas Salz abgeschmeckt. Die Garnelen benötigen nur ca. 4 Minuten, bis sie eine orange Farbe annehmen und gut sind. Zwischenzeitlich mehrmals das austretende Eiweiß mit dem Öl mischen und über die Garnelen geben. nun einen Schuss Weißwein dazugeben und kurz aufköcheln lassen. Wer hat, der kann die Garnelen in kleinen Tapas-Schälchen (Cazuelas) oder kleinen Pfännchen servieren. Ein frisch (auf)gebackenes Baguette-Brot und etwas gehackte Petersilie als Garnitur runden dieses Gericht hervorragend ab. |
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Hier das Rezept für Garnelen in Olivenöl und Knoblauch zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 20.03.2021 |
Puten-Oberkeule vom Grill |
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Lange hielt sich das Gerücht, dass Pute nicht für den Grill geeignet wäre. Beim direkten Grillen trifft dies auch zu. Allerdings lassen sich mit indirektem Grillen sehr schmackhafte Gerichte zaubern. Während die Putenbrust eher für Pastrami geeignet ist, eignet sich die Oberkeule hervorragend für die Zubereitung im Kugelgrill oder Smoker. Die Oberkeule hat zartes, dunkles Fleisch, einen höheren Fettgehalt und ist dadurch im Endergebnis saftiger. Auch die Haut kann knusprig gebräunt werden. | ||||
Bei der Putenoberkeule lasse ich den Knochen drin. Ich schneide die Haut vorsichtig, rautenförmig ein. Man sollte darauf achten, gar nicht bzw. nicht zu weit in das Fleisch zu schneiden. Da ich, wie in der Rezeptecke beschrieben, meine Rubs ohne Zugabe von Salz herstelle, muss ich natürlich die Putenkeule erst einmal kräftig einsalzen. Danach rings herum mit Ronny's BBQ-Rub bestreuen und den Rub möglichst gleichmäßig einmassieren. |
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Nun wird die Putenkeule möglichst fest in Frischhaltefolie eingepackt
und darf zum Durchziehen in den Kühlschrank. Wer mag, kann die
Keulen natürlich auch vakuumieren. Ich bereite die Oberkeulen bereits am Abend des Vortages vor. So bekommen die Aromen genügend Zeit zum Einwirken. Ich empfehle eine Ruhephase von 12 - 14 Stunden. Etwas länger ist auch kein Problem. Nehmt das Fleisch ca. 1 Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank um es temperieren zu lassen. Eine kleine Anmerkung von mir: Geht im Umgang mit rohem Putenfleisch sehr sorgsam um. Säubert eure Schneidebretter, Messer und Küchengeräte bevor sie wieder Kontakt zu anderen Lebensmitteln haben, um einer Salmonellen- Kontamination vorzubeugen. |
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Jetzt heizt den Grill an und bereitet ihn für eine Brenndauer von
mindestens 3-4 Stunden vor. Nach dem Anheizen bräune ich die Keulen über
der direkten Hitze kurz an. Ähnlich wie bei meinen Grillrippchen verfahre ich auch mit der Putenkeule. Nach kurzem Anrösten lege ich Woodchips auf die Glut und räuchere die Keulen ca. 1,5 Stunden im indirekten Bereich. Dann werden diese in eine Edelstahlform gegeben und mit Alufolie fest verschlossen. Leider habe ich vergessen, ein Foto zu machen, dass hole ich beim nächsten Mal nach. Nun dämpft ihr die Keulen in der indirekten Hitze noch einmal ca. 2 Stunden. Der Grill braucht nicht zu heiß sein. Etwa 120 - 130°C reichen aus. Bei Pute empfiehlt es sich, mit einem Grillthermometer die Kerntemperatur zu messen. Diese darf auf keinen Fall unter 70°C liegen. Ich denke 80-85°C sind optimal. Nun wird die Pute ausgepackt und wer mag, kann die Hautseite noch auf der direkten Hitze knusprig bräunen. Lasst die Pute vor dem Anschneiden noch ein paar Minuten ruhen. So vermeidet ihr, dass das Fleisch beim Anschnitt zu sehr austrocknet. |
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Die Garzeiten können je nach Größe und Gewicht variieren. | ||||
Hier das Rezept für Puten-Oberkeule zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.03.2021 |
Würzige, gebackene Kartoffeln aus dem Smoker (Country Potatos) |
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Der Klassiker der Beilagen eines BBQs sind zweifelsfrei würzige,
knusprig gebackene Kartoffelecken, oder auch Country Potatos.
Prinzipiell kann man diese auch aus rohen Kartoffeln herstellen, für
mich haben sich allerdings gekochte Kartoffeln bewährt. Ihr benötigt: Kartoffeln (ganz klar) Ronny's Standard BBQ-Rub Salz, Öl und eine Grillpfanne (Gemüsepfanne) |
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Also, ihr kocht die Kartoffeln samt Schale bis sie fast durch sind. Lasst die Kartoffeln etwas auskühlen um die weitere Arbeit zu erleichtern. Je nach Größe viertelt oder achtelt ihr die Kartoffeln. |
Nun werden die Kartoffelecken in einer Schüssel mit etwas Öl, Salz und einer ordentlichen Portion BBQ-Rub gewürzt. Rührt die Kartoffeln gut durch, damit das Öl und die Gewürze gleichmäßig verteilt werden. Wer mag, kann als Gewürz noch Chipotle zugeben. Das gibt den Kartoffelecken noch zusätzliche Würze. |
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Ich bereite die Kartoffeln in einer Grillpfanne zu. So fallen die Kartoffelspalten nicht durch den Rost und bekommen durch die Perforation noch zusätzliche Hitze ab. Im indirekten Bereich benötigen die Kartoffeln ca. 20-30 Minuten, bei ordentlich Hitze um die 180°C - 200°C. |
Falls ihr lieber rohe Kartoffeln verwendet, verlängert sich die Garzeit natürlich um mehr als das Doppelte. Mit etwas Umsicht kann man die Kartoffeln auch direkt grillen. Es ist dann aber notwendig, öfter zu wenden, so dass sie auch gar werden und nicht vorzeitig anbrennen. |
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Hier das Rezept für würzige gebackene Kartoffeln zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 20.03.2021 |
Hamburger / Cheeseburger frisch vom Grill selber "bauen" |
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Das wohl am meisten bekannte Grillgericht ist zweifelsfrei der Burger.
Dabei gibt es gleich Mehrere, die sich als Erfinder der beliebten
"Bulette im Brötchen" wähnen. Tatsächlich gibt es Rückschlüsse auf das
Hamburger "Rundstück warm", bei dem eine Frikadelle auf ein
Weizenbrötchen gelegt und mit Bratensoße übergossen wird. Der
Überlieferung nach nahmen Auswanderer dieses Rezept mit nach Amerika und
sorgten so für die Gründung der ersten Burger-Restaurants in den 1880er
Jahren. Es könnte aber auch ganz anders gewesen sein. Auf jeden Fall gründeten die Brüder Maurice und Richard McDonald 1948 ihr erstes Restaurant in Kalifornien und wenig später gab es den ersten Burger King. Das Fast Food Konzept eroberte die Welt und 1971 gab es das erste McDonald's Restaurant in Deutschland. Aber an dieser Stelle möchte ich für den Burger eine Lanze brechen, denn er ist besser und gesünder als sein Ruf. Also werfen wir einen Blick auf die Zutaten. Was macht einen guten Burger aus? Im Grunde sind per Definition nur das Patty, also die Bulette, Frikadelle und das Bun, also das Brötchen notwendig. Als Standard haben sich noch Tomaten, saure Gurken, Salat, Zwiebeln und natürlich die BBQ-Soßen etabliert. Frisches Rindergehacktes mit einem Fettanteil von ca. 20% und frische Zutaten sprechen ganz klar für den Burger! Wer sich nicht die Mühe machen möchte, Patty und Bun selber herzustellen, für den bieten heute nicht nur gut sortierte Lebensmittelhändler, sondern sogar einige Discounter alles für einen guten Burger an. Mittlerweile werden Burger mit allen möglichen alternativen Zutaten angeboten. Ich habe ja auch ein Rezept für einen Lachs-Burger hier im Blog. Aber jetzt und hier geht es darum: Ein Burger ist ein Burger und das Patty ist aus Rindfleisch! Außerdem ist es nicht nur ein schmackhaftes, sondern auch ein geselliges BBQ, bei dem sich jeder seinen Burger nach Herzenslust selber bauen kann. Also los! |
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Zuerst müssen natürlich die Pattys geformt werden. Eine gängige Größe ist der Quarter Pownder, also der Viertelpfünder. Wir nehmen dazu reines Rinderhack und wiegen es in Portionen zu je 125 Gramm. So ergibt ein Kilogramm Rinderhack genau 8 Burger Pattys. Ich würze ausschließlich mit Salz. Der Eigengeschmack des Rinderhacks braucht keine weitere Würze. Dabei das Hack nicht zu sehr kneten, es bekommt sonst die Konsistenz einer Bulette. Das Rindfleisch hat genug Bindung, also kein Ei oder sonst etwas beimischen. | Die Pattys sollten gleich groß sein und eine gleichbleibende Dicke aufweisen. Werden die Pattys zum Rand hin dünner, drohen sie dort trocken zu werden. Das beste Ergebnis erzielt ihr mit einer handelsüblichen Burgerpresse. Es geht natürlich auch einfach das Hack auf ca. 1,5cm Dicke platt zu drücken und mit einer Schüssel oder einer ähnlichen Form mit ca. 10cm Durchmesser wie Plätzchen auszustechen. Maßgebend für die typische Konsistenz ist der Druck, der auf das Fleisch ausgeübt wird. | |||
Die Pattys werden jetzt bis zum BBQ einzeln in Frischhaltefolie verpackt. Niemals Patty auf Patty legen! Also immer eine Lage Folie oder Backpapier dazwischen. Das Ganze kommt dann für 2-3 Stunden in den Froster. So fallen die Pattys beim Grillen nicht so schnell auseinander und behalten ihre Form, also gehen nicht auf wie Buletten. Manche schwören darauf, mit dem Daumen eine Delle in die Mitte des Pattys zu drücken. Ich habe mit der Methode des Anfrierens stets gute Erfahrungen gemacht. | Jetzt kommen die Pattys, am besten unter Zuhilfenahme eines Pfannenwenders, auf den Rost. Sollte der Rost etwas zu heiß sein und die Pattys kleben an, dann gebt ihnen einfach ein wenig Zeit und sie lassen sich dann leicht mit dem Pfannenwender lösen. Zum Wenden ist es an der Zeit, wenn die Pattys auf der Grillseite eine leichte Kruste gebildet haben und sich leicht vom Rost lösen lassen. Als ungefähre Zeit nimmt man 4-5 Minuten pro Seite an, wobei das sehr stark von der Hitze des Grills und der angestrebten Garstufe abhängig ist. | |||
Wer Cheeseburger mag, für den ist es jetzt an der Zeit, das Burger-Patty mit Käse zu veredeln. Ich empfehle, einen gereiften Cheddar zu verwenden. Wer einen Grill mit Deckel hat, der legt die Pattys auf die indirekte Seite und schließt den Deckel, bis der Käse schmilzt. Aber auch auf einem offenen Grill kann man ganz einfach überbacken, in dem man eine Schüssel über das Patty stülpt. Die aufsteigende Hitze kann so nicht entweichen und bringt den Käse zum Schmelzen. | Natürlich darf ein kross gegrillter Bacon auf einem ordentlichen Burger nicht fehlen. Aber es bedarf ein wenig Fingerspitzengefühl, den Bacon knusprig zu grillen ohne ihn zu verbrennen. Da handelsüblicher Bacon sehr dünn geschnitten ist, empfiehlt es sich, ihn vorher aus der Packung zu nehmen und auf einem Brett oder Backpapier auszulegen. So könnt ihr, ohne groß zu fummeln, den Bacon zügig nacheinander auf den Grill legen. | |||
Das Oben und Unten eines Burgers ist das Bun. Hier gibt es im
Lebensmittelhandel viele verschiedene Sorten. Ich habe mich für Vollkorn-Buns entschieden. Natürlich könnt ihr auch eure Buns selbst backen.
Anleitungen dazu gibt es viele im Internet. Die handelsüblichen Buns
sind meist vorgeschnitten und lassen sich leicht teilen. Normalerweise
wird für Burger ein Brioche-Brötchen verwendet.
Die Brioches stammen ursprünglich aus Frankreich und werden aus einem schweren Hefefeinteig
hergestellt. Ich röste die obere und untere Hälfte von beiden Seiten leicht an. |
Wenn ihr keine Schnippelhilfe habt, solltet ihr, bevor ihr den Grill anheizt,
schon die weiteren
Zutaten vorbereiten. Als Klassiker gehören Zwiebeln, Tomaten,
Gewürzgurken und natürlich Salat auf einen guten Burger oder
Cheeseburger. Wer keine rohen Zwiebeln mag, kann natürlich auch Röstzwiebeln zubereiten oder die geschnittenen Zwiebeln mit Olivenöl und Kräutern aromatisieren. Wer es scharf mag, sollte einfach mal Zwiebeln in Olivenöl und Chipotle einlegen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist alles was schmeckt. |
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Hier noch mein Vorschlag für den Aufbau des Burgers: Auf die untere Hälfte des Buns reichlich würzige Remoulade auftragen, alternativ dazu eine Burgersoße deiner Wahl. Als nächstes folgt der Salat, am besten Eisbergsalat, alternativ Lollo Rosso oder Lollo Bianco. Darauf kommt das, mit Käse überbackene, Patty und direkt darauf der knusprige Bacon. Als weitere Komponenten folgen dann direkt Zwiebel, Tomate und Gewürzgurke. Auf die Innenseite der oberen Hälfte des Buns wird dann noch reichlich eine BBQ-Sauce eurer Wahl aufgetragen und als krönendes Haupt auf den Burger aufgesetzt. Ihr werdet nie wieder einen gekauften Burger so geschmackvoll erleben wie euren selber gebauten! Lasst es euch schmecken!! |
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Hier die Anleitung für Hamburger / Cheeseburger vom Grill zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 15.01.2023 |
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Knoblauch - Thymian - Hähnchen |
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In einem anderen Rezept habe ich beschrieben wie man Hähnchen-Unterschenkel klassisch mit BBQ Rub zubereitet. Natürlich ähnelt sich
der Garvorgang, aber es geht diesmal in eine andere Geschmacksrichtung. Ihr benötigt: Hähnchen-Unterschenkel 1 rote Spitzpaprika 1 Bund Frühlingszwiebeln 1 - 2 Knoblauchzehen, Knoblauchpulver Salz, Pfeffer, Olivenöl und Thymian Die Unterschenkel werden, am besten mit einem Silikonpinsel, rundherum mit Olivenöl eingepinselt. |
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Jetzt folgen Salz, Pfeffer, eine gute Portion Thymian und das
Knoblauchpulver. Wenn die Hähnchenschenkel ausreichend mariniert sind, gebt ihr sie in einen Gefrierbeutel und lasst sie für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank durchziehen. Vor dem Grillen sollte dann den Schenkeln gut 30 Minuten Zeit gegeben werden zu temperieren. Heizt den Grill an und gart die Schenkel in indirekter Hitze bei 160°C bis 180°C in etwa 45 - 60 Minuten. Anschließend lasst ihr die Schenkel etwas ruhen, schneidet die Paprika in kleine Würfel und den Lauch der Frühlingszwiebeln in Ringe. Der Knoblauch wird fein gehackt. |
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Nun gebt einen ordentlichen Schuss Olivenöl in eine Pfanne oder Backform, den Paprika und den Zwiebellauch dazu, schmeckt mit etwas Salz ab und lasst das Ganze über der direkten Hitze anschwitzen. Nun kommt der Knoblauch dazu und wird ebenfalls kurz angeschwitzt. Jetzt kommen die Unterschenkel dazu. Gebt sie zu der Gemüse- Öl-Mischung und schöpft ein paar Mal das heiße, aromatisierte Öl über das Huhn. Ihr könnt ruhig ordentliche Hitze zugeben, dass die Haut der Schenkel nicht zu sehr aufweicht. Stilvoll servieren könnt ihr dieses Gericht in kleinen Pfännchen oder Keramikformen. Hervorragend dazu passen angeröstete Ciabatta-Scheiben. | A | |||
Hier das Rezept für Knoblauch - Thymian - Hähnchen zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 20.03.2021 |
Alles um die Bulette (Frikadelle), vom Holzkohlegrill |
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Hier soll es um ein altes, rustikales, aber dennoch vielfältiges und
schmackhaftes Gericht gehen, die Bulette. Es ist die mit
Abstand leckerste und vielseitigste Art, Hackfleisch auf dem Grill zu
verfeinern. Ich habe es jetzt einfach Bulette genannt, auch wenn es in jeder Ecke von Deutschland anders heißt und es unzählige Zubereitungsvarianten gibt, ist es "nur" gebratenes oder gegrilltes Hackfleisch. Die Berliner nennen es Bulette, im Rheinland ist es die Frikadelle, der Norddeutsche spricht vom Fleischklops, der Bayer vom Fleischpflanzerl, für den Sachsen ist es der Klops und im Vogtland und Erzgebirge kenne ich es als Beffsteck. Wie bereits beschrieben, ist die Grundlage Hackfleisch und zwar vom Schwein, gerne auch direkt als Hackepeter vom Metzger. Dazu kommen eingeweichte Semmel, Zwiebel, Pfeffer und Salz (wenn noch nicht gewürzt) und je nach Region und Geschmack noch weitere Zutaten und Gewürze. Ich versuche jetzt hier einen kleinen Überblick zu geben, wie sich das Grundrezept zusammensetzen sollte, welche teils auch internationale Varianten es gibt und wie man die Buletten am Besten auf dem Grill zubereitet. Ich nehme bei meinen Rezepten gewürztes "Pfeffer und Salz" Schweinehack (Hackepeter) des Metzgers meines Vertrauens. Natürlich gilt wie bei allen meinen Hackfleisch Rezepten, wer selber wolfen will kann das gerne tun... |
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Für die Grundmischung benötigt ihr: 1 kg Hackepeter 2 Brötchen (4 Scheiben Toast bzw. 8EL Semmelbrösel) 2 kleine bis mittlere Zwiebeln 200ml Milch (in etwa, erst einmal mit weniger beginnen) 2 Eier 2 EL Senf etwas frische Petersilie Majoran je nach Geschmack Später zeige ich euch noch ein paar Varianten, denn Buletten können sehr vielseitig sein. |
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In eine richtig leckere Bulette gehört natürlich Zwiebel. Dabei gilt, je kleiner ihr die Zwiebel hackt, desto besser macht sie sich dann in eurer fertigen Bulette. Wenn ihr die Zwiebel allerdings roh in eure Bulette gebt, lauft ihr Gefahr, dass die Zwiebelstückchen scharf, teilweise ungegart und grob hervorschmecken. Das lässt sich vermeiden. |
Bevor die Zwiebel in die Bulette kommt, wird sie angeschwitzt. So habt ihr einerseits eine schöne weiche Textur, andererseits eine leichte süße und feine Röstaromen. Wenn die Zwiebeln glasig sind und außen leicht angeröstet, gebt ihr die gehackte Petersilie dazu, um sie ebenfalls leicht anzuschwitzen. |
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Ein weiterer wichtiger Bestandteil für die Buletten sind eingeweichte Brötchen. Wer hat, kann natürlich Brötchen vom Vortag benutzen, das hat außerdem noch einen Ansatz von Nachhaltigkeit (Schulterklopf). Die Brötchen geben der Bulette zusätzliche Feuchtigkeit und der Masse an sich die fluffige Konsistenz. Die Brötchen (Toastscheiben oder Semmelbrösel) werden in Milch eingeweicht und durchgeknetet. Ich gebe die Milch nach und nach zu und knete immer wieder durch. Die Masse darf nicht zu flüssig werden, sonst wird die Konsistenz der Gesamtmischung zu labberig. Anschließend wird die überflüssige Milch noch ausgedrückt. |
Jetzt gebt ihr alle Zutaten zusammen in eine Schüssel. Ganz wichtig ist ausreichendes Rühren oder Kneten. Wer will, kann gleich kräftig mit den Fingern anfangen zu kneten. Wer das nicht mag, soll einfach mit einem Kochlöffel rühren oder ein Rührgerät mit Knethaken einsetzen. Am Anfang ist die Masse noch krümelig und brockig. Nach intensivem Rühren merkt ihr nach und nach, wie sich die Masse verbindet, eine Einheit bildet, also einfach Bindung bekommt. Optimal ist die Masse, wenn sie kaum noch an den Fingern kleben bleibt. Wird die Masse nicht richtig verknetet, lauft ihr Gefahr, dass eure Buletten beim Grillen auseinanderbrechen. |
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Für den Verzehr angenehm portioniert ist eine Bulette mit ca. 120 Gramm. Entweder habt ihr ein Maß, eine Kelle, einen großen Löffel oder ihr wiegt die Teile mit einer Küchenwaage ab. Je gleichmäßiger die Buletten portioniert sind, umso gleichmäßiger ist auch die Garzeit auf dem Grill. Ein sorgfältiges Arbeiten spiegelt sich auch hier im Ergebnis wider. |
Die portionierte Menge wird nun in den Handflächen gedreht, genauso als würdet ihr einen Kloß formen. Dabei könnt ihr ruhig ein wenig Druck ausüben. So bekommen die Buletten eine gleichmäßige feste Bindung und fallen nicht auseinander oder im schlimmsten Fall durch den Grillrost. Am Ende werden die Buletten leicht flach gedrückt und bekommen dadurch ihre übliche Form. |
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Wem das herkömmliche Rezept und der Geschmack der klassischen Bulette zu langweilig ist, dem eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten. Mal abgesehen von den griechischen Bifteki oder den Chevapcici vom Balkan, gibt es sehr viele Möglichkeiten Buletten zu würzen. |
Wer es etwas pikant oder auch gerne scharf mag, der wird die afrikanische Variante lieben. Dafür gebt ihr zusätzlich zum Grundrezept fein gemahlene Erdnüsse und Chili in die Masse. Fragt eure Gäste nach dem Geschmack, viele werden ihn lieben, aber nicht auf die Erdnuss kommen. |
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Eine weitere sehr wohlschmeckende Variante ist die mit Bärlauch. In meiner Rubrik Senf und Soßen habe ich beschrieben, wie man den Geschmack des Bärlauchs in Form einer Bärlauchpaste haltbar macht. Nun könnt ihr unabhängig von der Jahreszeit eure Buletten mit der Bärlauchpaste würzen. Einerseits gibt es den Buletten eine tolle Optik nach frischen Kräutern, andererseits eignet sich der intensive Geschmack des Bärlauchs hervorragend für die Buletten. Bärlauch ist sehr intensiv im Geschmack, aber nicht so vordergründig wie Knoblauch, eher raffiniert. |
Die einfachste Variante muss sich allerdings geschmacklich auch nicht verstecken. Einfach frischen Paprika in die Buletten geben. Aber nehmt bitte keinen nordöstlich von Deutschland aufgewachsenen Gemüsepaprika. Es darf schon etwas Geschmack darin sein. Hervorragend eignet sich roter Spitzpaprika aus Spanien oder grüner und roter Paprika aus Ungarn. Gerade die Süße des roten Paprika gibt ein intensives Geschmackserlebnis. Den Paprika einfach entkernen, fein hacken und unter die Masse geben. | |||
Jetzt wird es aber Zeit, endlich werden die Buletten gegrillt. Es ist tatsächlich gerade am Anfang etwas Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt. Die Konsistenz der Buletten ist doch zu Beginn sehr instabil. Mit einem Pfannenwender aus Holz oder Bambus hat man die größten Chancen, die rohen Buletten zu bewegen. Wer einen Warmhalterost hat, kann die Buletten darauf legen und bei geschlossenem Deckel grillen. Aber auch auf der direkten Hitze kann die Bulette gegrillt werden. Wichtig ist, nicht zu zeitig drehen zu wollen. Dabei reißen die Buletten auf oder brechen auseinander. Am Besten immer wieder vorsichtig mit dem Pfannenwender unter die Buletten gehen und testen ob sie sich lösen und bewegen lassen. Kleben die Buletten noch fest, dann lasst sie einfach noch garen. Wenn sich auf der, der Hitze zugewandten Seite eine feste Kruste gebildet hat, lassen sich die Buletten einfach vom Rost lösen und wenden. Keine Angst, das Hackfleisch kann eine ordentliche Portion Hitze vertragen. Da sich die Buletten nur mit Paprika, von denen mit Chili und Erdnüssen kaum optisch unterscheiden, habe ich in die eine Variante einen kleinen Spieß gesteckt. So fällt es zum Schluss leichter die Buletten zu unterscheiden. |
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Hier seht ihr wie die Oberfläche geschlossen ist und sich schon ein
schöner Grillstreifen gebildet hat. So lassen sich die Buletten
problemlos wenden und kleben auch nicht mehr am Rost. Wer auf der
direkten Hitze grillt, sollte natürlich anschließend öfter wenden, sonst
gibt es das oft zitierte, "außen schwarz und innen roh". Auch wenn es zunehmend in Mode kommt, Fleischgerichte teilweise sogar fast roh zu verspeisen, rate ich bei Schweinehackfleisch aus gesundheitlichen und geschmacklichen Gründen dringend davon ab. |
Auch eine durchgegarte Bulette ist durchaus noch saftig. Wenn sich ringsum eine schöne braune Kruste gebildet hat, sollten eure Buletten verzehrfertig sein. Ihr könnt mit einem Holzstäbchen in die Bulette stechen und ein wenig darauf drücken. Tritt keine rosafarbene Flüssigkeit mehr aus, ist die Bulette gar. Es ist natürlich im Ermessen des Grillmeisters eine Bulette zu teilen und zu probieren :-) Am sichersten ist allerdings die Verwendung eines Grillthermometers. Die Experten sind sich einig, bei einer Kerntemperatur von 70-72°C sind die Buletten perfekt. | |||
Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim kreativen Nachgrillen und lasst es euch und euren Gästen gut schmecken! | ||||
Hier das Rezept für Buletten vom Holzkohlegrill zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 03.09.2023 |
Pulled Chicken aus der Brine |
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Aus dem Fleisch der Hühnerkeule lässt sich ein hervorragendes Pulled
Chicken zubereiten. Es steht geschmacklich dem Pulled Pork in nichts
nach, ist zart und vor Allem in einem Bruchteil der Zeit zubereitet. Ich
habe ganze Keulen und zusätzlich noch Oberkeulen verwendet. Um das Fleisch besonders saftig werden zu lassen, wird es zu Beginn in einer Brine eingelegt. Die Brine oder aber auch einfach Salzlake sorgt dafür, dass die Fleischfasern Flüssigkeit aufnehmen und so eben während der Zubereitung nicht trocken werden. Benötigt werden: Pro Liter Brine 60g Salz und 50g Zucker |
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ca. 6 Stück Hühnerkeulen 1 Zwiebel BBQ-Rub, Salz und etwas Öl Zucker und Salz müssen vollständig im Wasser aufgelöst werden. Zusätzlich können der Brine noch Kräuter, Gewürze und Gemüse zugegeben werden, um den Geschmack des Fleisches zu beeinflussen. Das Geflügel habe ich über Nacht in der Brine ruhen lassen. Einige Stunden vor der weiteren Zubereitung werden die Keulen aus der Brine genommen, trocken getupft, mit Öl bestrichen, gesalzen und mit Chicken-Rub gewürzt. |
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So lasse ich sie für ein paar weitere Stunden im Kühlschrank ruhen und
weiter durchziehen. Durch die Brine ist das Fleisch nun schön saftig und
der Rub sorgt für die notwendige Würze. Nehmt eure Keulen zum Temperieren nun aus dem Kühlschrank und heizt euren Grill an. Ihr benötigt Hitze für mindestens drei Stunden. Dabei solltet ihr aber beachten, die Temperatur nicht zu hoch werden zu lassen, 110°C -120°C reichen völlig aus. Die Haut wird später knusprig gebraten. Wenn ihr nun noch ein paar Räucherchips dazu gebt, wird es ein rundes Geschmacks-Ergebnis. Gart nun die Keulen bei der o. a. Temperatur ca. 2,5 - 3 Stunden. Die Kerntemperatur sollte auf jeden Fall 80°C betragen. |
A | |||
Nun zieht ihr von den Keulen die Haut ab. Das geht ganz einfach und am Besten mit einer Grillzange. Die Haut nun in kleine Stücke schneiden und zusammen mit der gewürfelten Zwiebel in einer Pfanne kräftig anrösten. Das Fleisch der Keulen nun, am Besten mit 2 Gabeln, von den Knochen lösen, in kleine Stücke rupfen und mit der Haut und den Zwiebeln vermengen. Klassisch mengt man noch BBQ-Sauce unter, aber das ist jedem selbst überlassen. Auch ohne Zugabe von BBQ-Sauce ist Pulled-Chicken ein herzhaftes Gericht. |
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Anrichten lässt sich Pulled-Chicken auf vielfältige Art und Weise,
natürlich als Burger, im Pita-Brot, oder als Sandwich. Ich habe das Pulled-Chicken mit Country-Potatos serviert. Wer keine indirekte Hitze hat, kann die Keulen natürlich auch klassisch zubereiten. Dabei aber unbedingt darauf achten, dass das Fleisch nicht zu viel Hitze abbekommt und trocken wird. Bei Geflügel immer auf die Kerntemperatur achten, um einer Salmonellose vorzubeugen! |
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Hier das Rezept für Pulled-Chicken zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 11.05.2021 |
Thüringer Rostbrätel |
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Für mich das urigste Gericht, der Grillklassiker schlechthin, sind
Thüringer Rostbrätel. Der Name leitet sich schlicht aus dem Rost, für
Grill und dem Brätel, das Gebratene ab. Ein echtes Rostbrätel besteht aus Schweinenacken-Steaks, auch Kammscheiben genannt, der Senf-/ Biermarinade und obenauf, Röstzwiebeln. Die Kammscheiben sollten gut 1-2cm dick und gut durchwachsen sein, sonst wird das Ergebnis schnell trocken. Ihr benötigt: Schweinekamm, Zwiebeln, mittelscharfen Senf, Öl oder Butterschmalz, Gewürze (siehe weiter unten), Bier und eine Grillpfanne oder Edelstahlform für die Zwiebeln |
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Als ersten Schritt müsst ihr die Kammscheiben klopfen, der Profi spricht von Plattieren. Am besten legt ihr das Fleisch zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie. So haltet ihr euren Arbeitsplatz sauber und das Fleisch wird nicht zu stark zerklopft. Am besten eignet sich zum Klopfen eine leere Flasche, oder eine Pfanne. Ich verwende einen Gummihammer. Von einem herkömmlichen Fleischklopfer rate ich ab, da die Kammscheiben unter Umständen zu stark zerschlagen und löchrig werden. |
Nun wird gewürzt. Als Erstes salze ich die Kammscheiben und gebe die Gewürze dazu. In meiner "Gewürzecke" habe ich für euch die Anleitung für eine Würzmischung bereitgestellt. Es sollte Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Paprika, Pfeffer und ganz wichtig Majoran und Kümmel enthalten. Würzt die Kammscheiben von beiden Seiten mit den Gewürzen. Dann streicht ihr den Senf über das Fleisch. Dieser dient nicht nur dem Geschmack, der Senf macht das Fleisch auch mürbe. |
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Die so gewürzten Kammscheiben werden nun in einen ausreichend großen Behälter geschichtet. Schneidet dazu Zwiebel dünn auf. Jede Schicht wird mit Zwiebeln belegt. Je nach Geschmack könnt ihr auch noch dünn aufgeschnittene Knoblauchzehen dazu geben. |
Wenn ihr euer Grillfleisch in den Behälter geschichtet habt, wird dieser mit Bier aufgefüllt. Das Fleisch sollte komplett bedeckt sein. Klassisch wird ein Pils verwendet, aber auch Varianten mit Schwarzbier kann ich durchaus empfehlen. |
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Die Rostbrätel sollten für mindestens 24 Stunden im Kühlschrank marinieren. Nehmt dann die Rostbrätel aus der Marinade und entfernt eventuell anhaftende Zwiebeln. Diese würden beim Grillen nur schwarz werden und verbrannt schmecken. |
Jetzt wird es Zeit, die Zwiebeln in Ringe zu schneiden. Gebt etwas Öl oder Butterschmalz dazu. Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer aus der Mühle. In der Zwischenzeit konnten die Rostbrätel etwas temperieren und idealerweise habt ihr auch schon Glut auf dem Grill. |
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Die Rostbrätel kommen nun zusammen mit den Zwiebeln auf den Grill. Man kann das Fleisch eigentlich in einem Rutsch grillen, aber ich grille es bis es ein wenig Farbe bekommt und lege es dann zum Ruhen in den indirekten Bereich. |
In der Ruhephase des Fleischs schmore ich die Zwiebeln bis sie glasig sind und eine leichte Bräune bekommen. Dann kommen die Rostbrätel wieder in die direkte Hitze und werden fertig gegrillt. Die Rostbrätel könnt ihr ruhig öfter wenden, um ein Anbrennen zu vermeiden und um sie gleichmäßig zu garen. |
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Nun wird angerichtet. Die Zwiebeln kommen natürlich auf das Fleisch. Ganz klassisch dazu passt Kartoffelsalat (mit Mayonnaise), aber auch einfach auf einer Scheibe Schwarzbrot sind die Thüringer Rostbrätel immer wieder ein Gaumenschmaus. |
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Hier das Rezept für Thüringer Rostbrätel zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 03.06.2021 |
Spitzpaprika vom Grill |
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Spitzpaprika, durch ihre Süße vor Allem rote, eignen sich hervorragend als Beilage zu Grillfleisch, Fisch oder einfach als Grillgemüse. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Die Spitzpaprika gründlich waschen und ab auf den Grill. Sie werden nun in der direkten Hitze gegrillt, bis sie weich sind und die Haut schwarz wird und Blasen bildet. Zieht nun den Strunk mit dem Kerngehäuse heraus und entfernt die Haut. Die Haut lässt sich nun ganz leicht abziehen und ihr habt das Fruchtfleisch mit dem vollen Paprika - Aroma. | ||||
Ich bevorzuge allerdings eine etwas andere Garmethode. Dazu werden die Paprika halbiert und die Kerne sowie die weißen Fasern entfernt. Nun die Paprika-Hälften mit der Hautseite nach unten in eine Form oder Pfanne legen, salzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. | ||||
Wer genügend Zeit hat, stellt nun die Form mit den Paprika in die
indirekte Zone und lässt sie in Ruhe garen. Die Paprika ruhig mehrmals
wenden. Man merkt deutlich, wenn die Paprika weich werden. Wer sie etwas knackiger mag, kann sie natürlich vorher herausnehmen. Der Paprika verträgt aber auch ordentliche Hitze von unten ganz gut. Wie beschrieben ist es kein Problem wenn die Haut schwarz wird, man sollte sie sowieso abziehen. |
A | |||
Eine weitere Variante lässt sich sich sehr gut mit den kleinen Snackpaprika realisieren. Dazu schneide ich aus den Mini- Paprika den Strunk und das Kerngehäuse heraus. Ich träufle etwas Olivenöl hinein und verteile es in der Paprika. Dann noch eine Prise Salz in das Innere der Paprika streuen und eine Weile ruhen lassen. Zum Garen gebe ich die Paprika in einem Servierpfännchen in die indirekte Hitze. Bei 120°C - 150°C brauchen die Paprika allerdings gut eine Stunde. Die Hitze sollte hierbei nicht zu hoch gewählt werden, da ein schwarz werden der Haut hier vermieden werden sollte. Die herrliche Süße dieser kleinen Paprika ergänzt wunderbar herzhafte Fleischgerichte. |
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Hier das Rezept für Spitzpaprika von Grill zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 04.06.2021 |
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Ronny grillt griechisch |
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Da ich ein großer Fan der griechischen Küche bin, darf natürlich ein griechischer Grillabend nicht fehlen. Als ich selbst in Griechenland war, durfte ich feststellen, wie unterschiedlich die Zubereitung ist und dass sehr oft die Gerichte von denen hierzulande typisch beim Griechen gereichten Speisen abweichen. Besonders haben es mir die Souvlaki - Spieße und die Suzuki (Frikadellen) angetan. Meine hier präsentierten Rezepte sollen allerdings nicht den Anschein erwecken, original zu sein. Vielmehr ist dies meine Interpretation und der Versuch, den angestrebten Geschmack zu erzielen. | ||||||
Souvlaki - Spieße vom Grill |
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Klassisch werden Souvlaki aus eingelegtem Schweinefleisch, je nach
Region aber auch aus Lamm oder Huhn hergestellt. Meine Version besteht
aus Schweinekamm und ich habe sie so (ähnlich) in Skiathos gegessen.
Für 5 Spieße verwende ich 6 Kammscheiben. Diese sind ca. 1cm dick und werden in etwa 1x1cm dünne und etwa 5cm lange Streifen geschnitten. Das Ergebnis ist etwas dicker als geschnittener Gyros, aber dünner als zum Beispiel ein klassischer Schaschlik. |
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Um das typisch griechische, würzige Aroma zu erreichen, sollte
das Fleisch am Vortag mariniert werden. Ihr benötigt: 1 Zwiebel 1 kräftigen Schuss Olivenöl Salz Ronny's griechisches Grundgewürz Schneidet die Zwiebel in Streifen, gebt Salz, das Olivenöl und wirklich ordentlich vom griechischen Gewürz dazu. Mit dem Gewürz nicht sparen! Nun knetet ihr alles kräftig durch, gebt das Fleisch in einen verschließbaren Behälter oder bedeckt es mit Frischhaltefolie (bitte keine Alufolie nehmen) und lasst es im Kühlschrank ruhen (gerne 24 Stunden). |
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Nach dem Marinieren nehmt ihr euer Fleisch aus dem Kühlschrank und lasst es ein wenig temperieren. Nun wird aufgespießt. Das Ergebnis richtet sich natürlich danach, was für Spieße ihr benutzt. Wenn ihr Holzspieße bevorzugt, sollten diese vorher gewässert werden. Ich puhle die Zwiebel heraus (nicht wegwerfen, brauchen wir noch) und spieße nur das Fleisch auf. Die dünn geschnittene Zwiebel würde auf der direkten Hitze leicht schwarz werden und verbrennt. Das Fleisch sollte dicht, ohne große Zwischenräume geschichtet werden, um ein Austrocknen zu vermeiden. | A | |||
Die Spieße kommen nun in die direkte Hitze und werden unter häufigem
Wenden gegrillt, bis sie eine schöne Farbe haben. Jetzt kommt die
Herausforderung, denn die Spieße sind definitiv innen noch nicht durch
und ein längeres Grillen auf der direkten Hitze führt nur zum Verbrennen
oder Austrocknen. Ich gebe die Spieße nun in eine Edelstahlform. Auch
die Zwiebel aus der Marinade kommt hier mit hinein. Sie spendet
zusätzlich Feuchtigkeit und gibt Aroma. Die Form mit Alufolie fest
verschließen und in die indirekte Hitze zum Garziehen stellen. Wer keine Form hat, kann auch die
kompletten Spieße in Alufolie wickeln. |
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Nach ca. 30-60 Minuten wird es Zeit die Souvlaki aus der Alufolie zu befreien.
Die Zwiebel sollte zusammen mit etwas ausgetretenem Bratensud weich
geschmort sein. Die Souvlaki gebt ihr noch einmal kurz, bis zum gewünschten Bräunungsgrad, auf die direkte Hitze. Anschließend bestreicht ihr die Spieße mit dem Zwiebelsud, das gibt noch einmal ordentlich Geschmack. Zusammen mit Suzuki angerichtet bietet ihr euren Gästen eine schmackhafte griechische Grillpfanne. Dazu passen die oben beschriebenen Snack-Paprika hervorragend. Gegrillter Fetakäse und griechische Pfannenkartoffeln (siehe unten) machen aus eurem Menü ein Highlight an Geschmäckern. Dazu darf natürlich Zaziki nicht fehlen. |
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Hier das Rezept für die griechischen Souvlaki zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.08.2021 | ||||
Suzuki (griechische Frikadellen) vom Grill |
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Ihr benötigt: 500g Hackfleisch (halb Rind / halb Schwein) 1 kräftigen Schuss Olivenöl 2 EL Zaziki Ronny's griechisches Grundgewürz Salz 1 Zweig frischen Rosmarin (sehr fein gehackt) ca. 10 Blätter frischen Basilikum (sehr fein gehackt) 1 kleine Zwiebel (sehr fein gehackt) 2 EL Semmelmehl 1 Ei |
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Gebt alle Zutaten in eine Rührschüssel und vermengt sie. Die Masse muss gut durchgeknetet werden, dass sich alle Zutaten gleichmäßig verteilen. Das Ergebnis sollte eine homogene Masse sein, die sich leicht formen lässt. Aus den 500g Hack habe ich 8 Suzuki geformt. Diese sind in etwa 10cm lang, 5cm breit und 1-1,5cm dick. Zu Anfang habe ich die Suzuki auf ein Grillblech gelegt. Die Gefahr ist zu groß, dass sie durch den Rost fallen. Nun grillt ihr die Suzuki erst von der einen Seite, bis die Konsistenz das Wenden zulässt und dann ebenso von der anderen Seite. |
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Dieser Prozess sollte über der direkten Hitze relativ schnell erfolgen,
sonst verlieren die Suzuki zu viel Fett, Eiweiß und Flüssigkeit. Wenn die Suzuki fest genug sind, kommen sie über die direkte Hitze bis sie gar sind. So bekommen sie idealer Weise ihre typischen Grillstreifen ...ich arbeite noch daran :-) Die Suzuki haben eine relativ feste Konsistenz und der Geschmack der frischen Kräuter dominiert. |
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Hier das Rezept für die griechischen Suzuki zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.08.2021 | ||||
Griechische Pfannenkartoffeln |
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So wie in den Suzuki, verwende ich bei den griechischen Kartoffeln, Rosmarin als Geschmacksbasis. Viele wissen es nicht, aber Rosmarin spielt in der griechischen Küche eine große Rolle und wächst dort oft in freier Natur. Ich gebe in eine Pfanne ein bis zwei frische Zweige Rosmarin, eine große in Streifen geschnittene Zwiebel und einen "Jamie Oliver Schuss" Olivenöl. Während die Zwiebeln glasig schwitzen, entfaltet der Rosmarin sein Aroma. Die Kartoffeln sollten Bio-Qualität haben, festkochend sein und werden samt Schale vorgekocht. Nun würfelt ihr die Kartoffeln oder schneidet sie in Scheiben und gebt sie zum Ansatz in die Pfanne. | ||||
Die Kartoffeln werden nun noch mit etwas Salz abgeschmeckt. Bei mittlerer Hitze sollten die Kartoffeln Zeit haben, fertig zu garen. So nehmen sie die Aromen des Olivenöls und des Rosmarins gut an. Kurz bevor ihr bereit seid anzurichten, gebt noch einmal ordentlich Hitze dazu. Die Kartoffeln werden dann zusammen mit der Schale schön knusprig. Nehmt nun die Hitze zurück, hackt ein bis zwei Knoblauchzehen sehr fein oder drückt sie durch eine Presse und gebt den Knoblauch zu den Kartoffeln. Jetzt das Ganze noch ein paar Minuten durchrühren und der Knoblauch entfaltet sein volles Aroma und rundet die Kartoffelpfanne ab. |
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Hier das Rezept für die griechischen Pfannenkartoffeln zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.08.2021 | ||||
Feta gegrillt |
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Als kleiner Snack und geschmackliche Abwechslung, gehört natürlich Feta
zur griechischen Küche dazu. Hier zeige ich euch eine einfache Art den Feta in euer Menü einzubauen. Natürlich macht gegrillter Feta nicht nur zum griechischen Grillteller eine gute Figur. Er kann auf vielfältige Art und Weise eure Grillabende bereichern und ist außerdem gesünder als so manch anderer Käse. Schneidet einfach den Feta in Würfel und gebt ihn in eine kleine Grillpfanne, ein Tapas-Förmchen oder zur Not in Alufolie. Den nötigen Pfiff bekommt der Feta durch die passenden Gewürze (siehe mein Feta-Gewürz in der Gewürzecke) und einem kräftigen Schuss Olivenöl. |
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Nun könnt ihr den Feta auf dem Grill zubereiten. Ihr könnt ihn in die indirekte Hitze geben und lasst ihn in aller Ruhe bei 120°C - 150°C ziehen bis er schön weich und cremig wird. Aber auch auf der direkten Hitze lässt sich der Feta zubereiten, allerdings unter häufigem rühren, um nicht anzubrennen oder zu viel Feuchtigkeit zu verlieren. Der Feta wird dann schnell hart und krümelig. Je nach Geschmack könnt ihr natürlich auch noch mit Oliven und getrockneten Tomaten arbeiten. Viele mediterranen Zutaten passen zum Feta und runden das Geschmackserlebnis ab. |
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Hier das Rezept für gegrillten Feta zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 16.08.2021 | ||||
Pizza grillen (ohne Pizzastein) |
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Dies soll weniger ein Rezept darstellen, sondern mehr Anleitung sein, Pizza im Smoker ohne Pizzastein zu backen. | ||||
Pizza schmeckt so ziemlich jedem und muss nicht zwingend im Backofen oder Pizzaofen zubereitet werden. Auch im Smoker kann man hervorragend Pizza backen, auch ohne Pizzastein. Ganz wichtig sind die Zutaten. Favorisiert sind natürlich ausgesuchte, hochwertige Zutaten, je nach persönlichem Geschmack. Zutaten mit langen Garzeiten sollten vermieden werden. | Am einfachsten ist die Verwendung von fertigem Pizzateig. Wer sich die Mühe machen möchte, kann natürlich den Teig auch selbst herstellen. Er darf nur nicht zu dünn sein, damit er nicht durch den Rost rutscht. Zum einfacheren Handling habe ich den Teig in vier gleich große Stücke geteilt. Eine Seite des Pizzateiges wird nun mit Olivenöl eingepinselt. | |||
Mit der eingeölten Seite nach unten wird der Pizzateig nun über der direkten Hitze platziert. Nach nicht einmal einer Minute lassen sich die Teigstücke mit einem Pfannen- oder Grillwender bereits leicht verschieben, ohne anzukleben. | Sobald der Pizzateig oben anfängt, Blasen zu schlagen und unten leicht gebräunt ist, nehmt ihr die Teigteile vom Grill. Nun wird die noch ungebackene Oberseite mit etwas Olivenöl eingepinselt und mit dieser Seite nach unten zum Belegen auf eine geeignete Unterlage gelegt. | |||
Jetzt könnt ihr eure Pizzastücke nach Herzenswunsch belegen. Natürlich die obligatorische Tomatensoße zuerst. Mein Tipp: direkt auf die Tomatensoße etwas getrockneten Oregano streuen. | In der Zwischenzeit sollte euer Smoker ordentlich Temperatur erreicht haben. 180°C bis 200°C sollten auf jeden Fall unter dem geschlossenen Deckel herrschen. | |||
Die Pizza wird nun im indirekten Bereich gebacken, bis der Käse zerlaufen und der Boden schön knusprig ist. Ihr solltet vermeiden, dass der Pizzaboden zu viel Hitze von unten bekommt, sonst geht die Konsistenz schnell in Richtung Butterkeks. | Pizza mit Mortadella, ein zeitloser Klassiker. | |||
Die Pizza mit italienischer Salami darf nicht fehlen. | ..oder die reichlich belegte Pizza mit Sardellen, Zwiebeln, Peperoni und Prosciutto Cotto. | |||
Hier die Anleitung für Pizza aus dem Smoker zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 27.09.2021 |
Fleischspieße vom Grill (Balkanart) |
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Fleischspieße, bei uns vor allem unter dem Namen Schaschlik bekannt, auf dem Balkan heißen sie Raznjici, sind weit verbreitet und die Vielfalt der Rezepte und Zubereitungsarten ist riesig. Man kann die unterschiedlichsten Fleischsorten verwenden und auch mit Gemüse kombinieren. Verwendet man unterschiedliche Fleischsorten auf einem Spieß, dann sollte man auf die Garzeiten achten. Eine Kombination aus Hühnerbrust und Schweinenacken würde nicht funktionieren, da das Hühnchen längst trocken und das Schweinefleisch noch nicht gar ist. Als Gemüse eignen sich Paprika, Zwiebeln, Kirschtomaten oder aber auch Zucchini oder Aubergine. Ich habe mich für eine Mischung aus Schweinenacken und Putenoberkeule, mit Zwiebel und Paprika entschieden. Außerdem werden die Fleischsorten in zwei verschiedenen Marinaden mariniert. Aber ohne Fleiß kein Preis. Richtig gute Fleischspieße machen schon ein wenig Arbeit. Glaubt mir, es lohnt sich. Ihr und eure Gäste werden begeistert über das Geschmackserlebnis sein. | ||||||
Am Anfang eines jeden Fleischspießes steht die Zwiebel. Der Saft der
Zwiebel mach das Fleisch zart und weich. Also am Vortag, das Fleisch
sollte min. 24 Stunden marinieren, die Zwiebeln schälen und schneiden.
Die geschnittenen Zwiebeln in eine Schüssel oder einen Gefrierbeutel
geben, ordentlich salzen und durchkneten. Durch das Salzen tritt der Zwiebelsaft aus, vermischt sich dann besser mit der Marinade und gibt den Spießen einen kräftigen Geschmack. |
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Ich habe für den Schweinenacken (ca. 0,7kg) folgende Marinade
hergestellt: 3 Zwiebeln (siehe oben) 5 EL Olivenöl 1 Knoblauchzehe 1 Dose passierte Tomaten 1 EL naturtrüben Apfelessig 1 EL braunen Zucker Salz, Pfeffer aus der Mühle, Majoran, Thymian (nach Geschmack) Alles gut umrühren. |
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Die zweite Marinade, für die Putenoberkeule, besteht aus: 3 Zwiebeln (siehe oben) 5 EL Olivenöl 1 Knoblauchzehe 1-2 Becher Schmand (je nach Fleischmenge) 1 EL naturtrüben Apfelessig 1 EL braunen Zucker Salz, Pfeffer aus der Mühle, Majoran, Thymian (nach Geschmack) Alles gut umrühren. |
A | |||
Jetzt wird das Fleisch geschnitten. Es empfiehlt sich, das Fleisch in Würfel mit einer Größe von ca. 3cm zu schneiden. Größere Stücke brauchen länger um zu garen, kleinere werden allerdings auch schneller trocken. Der Schweinenacken ist relativ schnell geschnitten. Für die Putenoberkeule benötigt ihr ein wenig mehr Zeit, aber am Ende werdet ihr vom Geschmack belohnt. Löst als erstes die Haut der Putenoberkeule ab. Dann muss der Knochen ausgelöst werden. Ihr braucht ein richtig scharfes Messer dazu. Dann schneidet ihr die Putenoberkeule ebenfalls in Würfel mit einer Größe von ca. 3cm. |
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Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört, Fleisch und Marinade. Das Putenfleisch gebt ihr in die Schmand-Marinade, das Schweinefleisch in die Tomaten-Marinade. Die Marinaden geben nicht nur den besonders leckeren Geschmack, sondern sorgen auch dafür, dass das Fleisch schön zart wird. Zieht Küchenhandschuhe an, oder greift herzhaft hinein und knetet die Marinaden schön in das Fleisch. Dann geht es mindestens über Nacht in den Kühlschrank zum Ruhen und Ziehen. | ||||
Ihr seht, die Vorbereitung für einen richtig guten Fleischspieß ist schon aufwendig, aber jetzt geht es richtig los. Naja, erst müssen noch Zwiebeln geschält und Paprika entkernt werden. Die Zwiebeln und die Paprika schneidet ihr in entsprechend große Stücke, wie auch euer Fleisch geschnitten ist. Das Fleisch wird nun aus der Marinade entnommen und ein wenig trocken getupft. Überschüssige Marinade könnte in eure Glut tropfen und für einen unangenehmen Geschmack sorgen oder auf dem Grill karamellisieren und verbrennen. Ich habe das Fleisch aus der Marinade gepult und zwischen zwei Lagen Küchenrolle von der überschüssigen Marinade befreit. | ||||
Aber jetzt geht es los. Natürlich könnt ihr eure Spieße willkürlich anordnen. Damit alle das gleiche Geschmackserlebnis haben, bin ich folgendem Schema gefolgt: Kirschtomate, Putenfleisch, Schweinefleisch, Zwiebel, Paprika, Putenfleisch, Schweinefleisch, Zwiebel, Paprika, Putenfleisch, Schweinefleisch, Zwiebel, Paprika, Putenfleisch, Schweinefleisch, Zwiebel, Paprika, Putenfleisch, Schweinefleisch, Zwiebel, Paprika, Kirschtomate......., nächster Spieß..... puh :-) In der Zwischenzeit habt ihr sicher euren Grill angeheizt. |
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Denn jetzt kommt der Moment, nach all dem Mühen, eure Spieße zu garen. So wie ich, habt ihr bestimmt auch keinen Mangalgrill, bei dem man die Spieße einhängen und uneingeschränkt drehen kann. Also ist etwas Vorsicht geboten, die Spieße auf dem heißen Rost zu garen. Ich ziehe bei den Spießen Metallspieße vor, da diese zusätzlich Temperatur in das Innere leiten. Allerdings ist es immer ein wenig tricky, den kompletten Spieß zu drehen um ihn rundherum zu garen. Hier hat sich eine Kombination aus Grillhandschuh und Grillzange bestens bewährt. Es empfiehlt sich auch, zwischen direkter und indirekter Hitze zu wechseln. Die Spieße brauchen schon ihre Zeit um durchzugaren. | ||||
Also braucht ihr wie so oft Geduld, Geduld, Geduld und müsst drehen,
drehen, drehen, denn außen schwarz und innen roh ist wie immer keine
Option. Eine sichere Möglichkeit besteht darin, die Spieße schön braun und knusprig anzugrillen und dann in Alufolie zu verpacken. So können die Spieße in der indirekten Hitze in Ruhe garziehen und werden im eigenen Saft gegart auf jeden Fall nicht trocken. Aber wie gesagt, mit viel Geduld und oftmaligem Drehen, bekommt man die Spieße auch so zart und gar. Ich stecke mir immer einen extra Spieß mit einigen Fleischstücken auf, so kann ich mehrmals probieren wie weit das Fleisch gegart ist. |
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Hier das Rezept für Fleischspieße vom Grill zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 18.10.2021 |
Cevapcici |
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Cevapcici sind der Klassiker, wenn man an den Balkan denkt. Vor langer Zeit habe ich in einem Balkan - Grillrestaurant Cevapcici gegessen und war vom Geschmack einfach nur begeistert. Lange Jahre habe ich dann Fertigprodukte aus dem Handel ausprobiert, konnte allerdings nie an dieses Geschmackserlebnis anknüpfen. Dabei ist die Lösung, wie so oft bei mediterranen Gerichten, so einfach. Die Kunst ist das Weglassen. Die meisten handelsüblichen Cevapcici werden in Flüssigwürzen gebadet, mit seltsamen Würzmischungen maltretiert und muten geschmacklich ähnlich wie die sogenannten "Texas - Schweinesteaks" an. Sogar namhafte Anbieter von Gewürzen und Würzmischungen haben ein Cevapcici - Gewürz im Angebot. Ich habe lange recherchiert und viele Rezepte verglichen und so für mich die beste Variante herausgearbeitet. Die original bosnischen Cevapcici werden aus Kalb- und Lammfleisch hergestellt, aber auch Varianten mit Schweinefleisch gibt es. Um mein Rezept einfach und schnell nachgrillen zu können, habe ich mich für gemischtes Rinder- und Schweinehack entschieden. Aber für eines solltet ihr euch definitiv entscheiden, Cevapcici werden über Holzkohle gegrillt. | ||||
Ihr benötigt: 1kg Hackfleisch (Rind und Schwein gemischt) 2 Knoblauchzehen Salz und Pfeffer 1g Natron Der Knoblauch wird sehr fein gehackt, besser gepresst und zusammen mit dem Natron zum Hackfleisch gegeben. Nun noch mit Salz abschmecken, (ca. 20g pro kg) je nach persönlichem Geschmack. Das Hackfleisch wird nun intensiv (ca. 15 Minuten) mit den Händen durchgeknetet. |
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Anschließend packt ihr das Hackfleisch in eine abgedeckte Schüssel oder
in Frischhaltefolie, für 24 Stunden in den Kühlschrank. So fermentiert
das Hackfleisch und die Aromen ziehen gut durch. Das Natron sorgt für die typisch gummiartige Konsistenz der Cevapcici. Nach der Ruhezeit schmeckt ihr mit frisch gemahlenem Pfeffer (ca. 1 TL) ab und knetet alles noch einmal gut durch. Aus dem Hack werden nun die typischen Röllchen geformt. Der Richtwert ist ca. 30g Hackfleisch pro Röllchen. Nicht zu klein und nicht zu groß sollten sie sein, man sagt ungefähr Daumengröße. |
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Natürlich habt ihr in der Zwischenzeit wieder den Grill angefeuert, eine schöne weiße Ascheschicht auf der Kohle und eine schöne gleichmäßige Temperatur. Jetzt werden die Cevapcici auf der direkten Hitze unter ständigem Wenden gegrillt. Sie sollten spätestens nach 10 Minuten ringsum eine schöne Farbe haben und gar sein. Es ist auch kein Problem die Cevapcici zwischenzeitlich in der indirekten Hitze zu parken. Ein kleiner Tipp, beträufelt die Cevapcici hin und wieder mit Rinderfond. Das gibt zusätzlich einen kräftigen Geschmack und die Cevapcici bleiben schön saftig. Dazu passt hervorragend Lepinja- oder Pitabrot und natürlich das obligatorische Ajvar. | ||||
Leckeres wie vom Balkan-Grill, Raznjici, Cevapcici und Fladenbrot | ||||
Hier die Anleitung für Cevapcic zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 04.12.2021 |
Shopska Salat |
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Shopska Salat ist ein traditioneller Salat aus der Balkanküche. Er eignet sich hervorragend zu Grillgerichten, aber vor Allem zu Raznjici (Schaschlik) und Cevapcici. In Bulgarien, Serbien und Mazedonien kann man natürlich auf sonnengereiftes Gemüse zurückgreifen. Bei uns sollte man sorgfältig auswählen. Bei den Tomaten greife ich deshalb gerne auf die geschmacklich intensiveren Cocktailtomaten zurück. Bei den Paprika nehme ich die im Balkan landestypischen Spitzpaprika, keine Gemüsepaprika. Im gut sortierten Lebensmittelgeschäft bekommt ihr den original bulgarischen Schafskäse. Dieser ist maßgeblich für den urtypischen Geschmack dieses frischen Salates. | ||||||
Ihr benötigt: 4-5 frische, reife Gartentomaten (8-10Cocktailtomaten) 1 Salatgurke 4 grüne und rote Spitzpaprika 1 mittelgroße Zwiebel 150 - 200 g original bulgarischen Schafskäse Für das Dressing: 70 ml Olivenöl 2 EL guten Apfelessig 1/2 TL Zucker und etwas Salz |
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Die Gurke wird geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten. Die
Tomaten werden entkernt, sonst wird der Salat zu matschig, und ebenfalls
in mundgerechte Stücke geschnitten. Die Zwiebel wird, je nach Geschmack,
gewürfelt oder in Ringe geschnitten. Vom Paprika werden das Kerngehäuse
und die weißen Streifen entfernt. Anschließend röste ich die Paprika auf
dem Grill, gerne mit etwas Rauch, an. So entfaltet sich der Geschmack
besonders gut und die Paprika sind besser bekömmlich. Nun die Paprika ebenfalls schneiden und alle Zutaten miteinander und mit der Marinade vermischen. Beim Anrichten kommt der Schafskäse obenauf. |
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Hier das Rezept für Shopska Salat zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 25.12.2021 |
Lachs-Burger |
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Die Überschrift klingt so simpel, aber das Geschmackserlebnis ist umso intensiver. Dabei ist die Zubereitung, wenn man ein paar Dinge beachtet, ganz einfach. Mein Ziel war es, den Geschmack von Flammlachs vom Weihnachtsmarkt abzubilden, ohne offenes Feuer und spezielle Vorrichtungen. Ich habe hier zwar ein Vollkorn-Bun verwendet, die Zubereitung funktioniert aber auch super mit Pita-Brot oder Baguette. Es gibt sicherlich raffiniertere Rezepte als dieses, aber gerade die Einfachheit ohne viel Schnick-Schnack überzeugt mit einem einmaligen Geschmackserlebnis. | ||||||
Für 4 Pulled Lachs-Burger benötigt ihr: ca. 600 - 900g Lachsfilet mit Haut 1,5l Wasser 75g Meersalz (möglichst unjodiert) 8 Wacholderbeeren 2 Lorbeerblätter 4 große Buns, alternativ kleine Pitabrote oder Baguette etwas würzige Remoulade |
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Das Salz, die Gewürze und das Wasser zu einer Lake verrühren und kurz aufkochen lassen. Den Lachs auf eventuelle Gräten untersuchen und diese mit einer Pinzette entfernen. Nachdem die Lake abgekühlt ist, gebt ihr den Lachs in die Lake und lasst das Ganze nun über Nacht, mindestens aber für 12 Stunden, im Kühlschrank ziehen. Der Lachs muss von der Lake bedeckt sein. Nach dieser Zeit den Lachs aus der Lake nehmen, trocken tupfen und mit etwas Pfeffer aus der Mühle würzen. Jetzt wird es Zeit, den Smoker anzuheizen und auf eine Temperatur um die 90°C - 120°C einzustellen. | ||||
Ich grille den Lachs in einer perforierten Grillpfanne auf der Hautseite, ausschließlich im indirekten Bereich (also Deckel zu). Während des Grillvorgangs sorge ich mit Räucherchips (vorwiegend Buche) immer wieder für eine kontinuierliche Rauchentwicklung. Ihr könnt natürlich auch eine Räucherbox verwenden oder einen Sparbrand mit in den Grill stellen. Oft tritt beim Garen von Lachs eine weiße Flüssigkeit aus. Diese entsteht wenn sich Fasern des Fisches durch Erhitzen zusammenziehen und in der Folge ein Eiweiß (Albumin) austritt und gerinnt. Es ist also absolut nichts Schlimmes oder Ekliges. Es zeigt euch nur an, dass der Lachs seine Gartemperatur erreicht. | ||||
Jetzt, ist Vorsicht geboten, sonst droht der Lachs trocken zu werden.
Nach ca. 60 - 90 Minuten und einer Kerntemperatur von 57°C nehmt ihr den
Lachs vom Grill. Der Lachs hat an der Oberfläche eine schöne Farbe
angenommen und ist innen noch fluffig saftig. Die Buns oder das Pitabrot
von außen leicht anrösten und beide Innenseiten ausreichend mit
Remoulade bestreichen. Nun wird ordentlich Lachs "gerupft" und
aufgelegt. Nach belieben passt auch noch Coleslaw oder ähnlicher
Krautsalat dazu. Ich tendiere allerdings zu Lachs pur, ein einzigartiger, himmlischer Genuß! |
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Hier das Rezept für den Lachs-Burger zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 24.01.2022 |
Gegrillter Schweinebauch in Scheiben |
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Wenn es ohne große Umstände und relativ schnell am Grill gehen soll, sind Schweinebauch-Scheiben gut geeignet. In manchen Gegenden, so z. Bsp. in Oberfranken, sind die gegrillten Schweinebauch-Scheiben regelrecht Kult. Zwar sind sie auf Grund des Fettgehalts nicht Jedermanns Geschmack, aber auch genau deswegen einfach saulecker. Bitte lasst die Finger von diesen fertig gewürzten, ölig marinierten Scheiben, die bessere Alternative ist selber machen. | ||||
Gewöhnlich sind die Schweinebauch-Scheiben ca. 1cm dick. Als Würze verwende ich zusätzlich zum Salz eine Gewürzmischung aus Majoran, Paprika, Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, Pfeffer, Kümmel und Wacholderbeeren. Alles zusammen wird im Mörser zerkleinert oder im Mixer gemahlen und großzügig auf den Bauchscheiben verteilt. Eine genaue Zusammenstellung findet ihr in meiner Gewürzecke, unter "Schweinebauch". |
Nun nehmt ihr etwas Bier eurer Wahl und etwas guten Senf und rührt daraus eine Marinade. Mit einem Marinierpinsel oder einem Löffel tupft oder streicht ihr nun diese Marinade noch auf die gewürzten Bauchscheiben und lasst diese für ein paar Stunden, besser natürlich über Nacht im Kühlschrank ruhen. Das Bier und der Senf helfen, das Fleisch mürbe zu machen, der Majoran und der Kümmel schmecken nicht nur fantastisch zum Fleisch, sondern helfen die fettige Speise bekömmlicher zu machen. |
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Nehmt die Bauchscheiben mindestens eine halbe Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank und lasst sie temperieren. Sie können natürlich über der direkten Hitze, also auch auf dem Säulengrill gegrillt werden. Aber Vorsicht, nach durch kommt direkt "Schuhsohle". Wer einen Deckel auf seinem Grill hat, kann die Bauchscheiben auch in der indirekten Hitze gar ziehen. Macht einfach einen Anschnitt und probiert, aber nicht alles auf einmal :-) Die Bauchscheiben brauchen nur ein paar Minuten von jeder Seite. |
Ich persönlich kann mit der Kruste, also der Schwarte nicht viel anfangen und schneide sie lieber ab, für Andere ist diese das Beste an den Bauchscheiben. Falls eure Schwarte nicht knackt, fädelt die Bauchscheiben einfach auf zwei dünne Spieße und hängt sie mit der Schwarte nach unten noch einmal direkt über die Hitze. So kann die Schwarte aufploppen und eure Bauchscheiben werden nicht trocken. Zusammen mit Grillkartoffeln ist es trotz seiner Einfachheit ein richtig schmackhaftes, uriges Grillgericht. |
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Hier das Rezept für gegrillte Bauchscheiben zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 30.05.2022 |
Feta mal anders, aber natürlich vom Grill |
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Wie ich in meinem Artikel "Ronny grillt griechisch" bereits geschrieben habe, gibt es noch viele Möglichkeiten den griechischen Salzlakenkäse lecker auf dem Grill zuzubereiten. Bei der Frage, ob Feta nun besonders gesund ist oder nicht, gibt es gute und schlechte Nachrichten. Feta enthält viel Kalzium, Phosphor und Zink, außerdem die Aminosäure Lysin und Vitamin A. Somit ist er gut für das Immunsystem, stärkt die Nägel und ist fördernd für die Wundheilung. Auf der anderen Seite enthält Feta viel Salz und wirkt sich so nachteilig auf das Herz-/ Kreislaufsystem und den Blutdruck aus. Aber die Hauptsache ist, er schmeckt! Der originale Feta wird übrigens aus Schafsmilch hergestellt, kann und darf aber auch Ziegenmilch enthalten. Seit einem EU-Beschluss von 2002 ist der Begriff sogar geschützt. Ich möchte euch hier mit drei Varianten eine Anregung geben, wie man aus Fetakäse leckere Beilagen für das BBQ bereiten kann. | ||||
Ich habe mir Gedanken gemacht, welche Varianten besonders schmackhaft sind und von vielen gerne gegessen werden. Natürlich könnte man alles zusammen mischen, aber das würde nur einen Einheitsbrei geben. Mir war es wichtig, die einzigartigen, besonderen Aromen der Zutaten hervorzuheben. Für die Zubereitung empfehle ich den Smoker auf 120 - 150°C einzuregeln und den Feta in der indirekten Hitze zu garen. Er dürfte schon nach ca. 10-15 Minuten fertig sein, der Feta bekommt dann eine cremige Konsistenz. Vorsicht, nicht zu lange warten oder zu heiß grillen. Der Käse könnte austrocknen, also auch immer mal umrühren. | ||||
Als Basis dient natürlich ein guter Fetakäse. Für die erste Variante habe ich Oliven gewählt. Diese passen hervorragend zum natürlichen, salzigen Geschmack des Feta. Die Oliven habe ich fein gehackt, den Feta mit einer Gabel zerdrückt und die Oliven untergemischt. Das Pfännchen habe ich dann noch mit ganzen Oliven garniert. Als zweite Variante habe ich Softtomaten ausgewählt. Softtomaten sind eine besondere Form von getrockneten Tomaten und haben eine besonders weiche Konsistenz. Diese habe ich ebenfalls gehackt und untergemischt. Der einzigartige, intensive Geschmack der Softtomaten harmoniert hervorragend mit dem Feta. |
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Für die dritte Variante habe ich eingelegte Peperoncini aus dem Glas ausgewählt. Auch der fruchtige, leicht säuerliche Geschmack der Peperoncini passt sehr gut zum Feta. Da die Peperoncini aus dem Glas sehr viel Flüssigkeit enthalten, empfehle ich sie vorher aufzuschneiden und das Kerngehäuse sowie die enthaltene Lake zu entfernen. In dünne Scheiben geschnitten werden sie dann ebenfalls untergemischt. Die Peperoncini gibt es von mild bis feurig in den verschiedensten Schärfegraden. Es ist eurem persönlichen Geschmack überlassen, welche Schärfe ihr wählt. Da die Peperoncini eingelegt sind, benötigen sie auch keine längere Zubereitungszeit. | ||||
Hier das Rezept für Feta mal anders zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 28.01.2024 |
"Schnelles" Pulled Pork mit der "Texas-Krücke" |
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Was in der Überschrift wie ein Absurdum klingt, ist es eigentlich auch.
Auf die Frage: "Wie lange braucht ein gutes Pulled Pork?", gibt es nur
eine Antwort: "Bis es fertig ist!". Tatsächlich beeinflussen sehr viele
Faktoren die Garzeit. Ich habe lange überlegt, war neugierig und aber
auch gleichzeitig unschlüssig. Denn neben Brisket, ist Pulled Pork eine
der echten Königsdisziplinen des BBQ. Da ich ausschließlich mit
Holzkohle grille, scheint es eine echte Herausforderung, Garzeiten von
18 - 20 Stunden zu realisieren. Aber es gibt einen Trick. Ja, zugegeben
es wird ein wenig gemogelt, aber das Endprodukt scheut keinen Vergleich.
Kurz zur Erklärung. Die Idee hinter Pulled Pork ist low and slow, also
lange Garzeit, bei niedrigen Temperaturen. Die Krux ist die
Plateauphase, die sich bei ca. 70°C Kerntemperatur einstellt.
Es entsteht ein
Gleichgewicht aus Wärmezufuhr und Wärmeverlust durch Verdunstung. Infolge dessen steigt
die Kerntemperatur über einen relativ langen Zeitpunkt nicht mehr an. An
dieser Stelle wird das Fleisch einfach eingepackt. Somit wird der
Wärmeverlust reduziert und die Garzeit verkürzt. Diese Methode nennt man
Texas Crutch, also Texas Krücke. Dies ist eine gängige Methode, bei BBQ
- Meisterschaften die Garzeit zu verkürzen. Die Kerntemperatur des fertigen Pulled Pork sollte nicht unter 90°C, besser bei ca. 95°C liegen. Also fangen wir an.... |
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Natürlich wichtig für ein saftiges, schmackhaftes Pulled Pork ist das Fleisch. Durchwachsenes Schweinefleisch sollte es sein, also Schweinenacken (auch Schweinekamm genannt). Das Stück sollte auch nicht zu klein sein, um nicht trocken zu werden. Ich habe hier ein Stück Schweinekamm mit einem Gewicht von ca. 2000g verwendet. Das ist schon ein ganz schöner Brocken, der jedem Griller etwas Respekt abverlangt. |
Zuerst müssen wir dem Fleisch die passende Würze verpassen. Dabei sind der Kreativität wenige Grenzen gesetzt. Manche benutzen flüssige Marinaden, manche impfen das Fleisch. Ich favorisiere bei Pulled Pork die Würzung mit einem Rub. Mein Standard BBQ Rub besteht aus Thymian, Paprika, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Pfeffer, Senfmehl und braunem Zucker. In meiner Gewürzecke findet ihr die genaue Zusammensetzung. |
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Da ich in meinen Würzmischungen stets ohne Salz herstelle, muss das Fleisch zuerst ringsum gut gesalzen werden. Das Salz entzieht dem Fleisch sofort etwas Flüssigkeit und die Oberfläche wird feucht. Das Fleisch wird nun rundum gerubbt, also mit der Würzmischung eingerieben. Dabei solltet ihr nicht sparen und das Fleisch wirklich von allen Seiten ordentlich würzen und die Würzmischung ein wenig einmassieren. |
Jetzt braucht das gewürzte Fleisch etwas Ruhe. Ich wickle es straff in Frischhaltefolie und lasse es im Kühlschrank mindestens 12, besser 24 Stunden ruhen. So können sich die Gewürze und Aromen im Fleisch verteilen. Nach der Ruhezeit nehmt ihr das Fleisch aus dem Kühlschrank und lasst es bei Zimmertemperatur gut eine Stunde temperieren. In der Zwischenzeit heizt ihr den Grill an und bringt ihn auf eine stabile Temperatur von ca. 120°C. |
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Jetzt kommt die Schwierigkeit. Ihr braucht für mindestens vier Stunden eine stabile Temperatur. Es bietet sich an mit einem Minionring, mittels Grillbriketts zu arbeiten. Alternativ könnt ihr beim Absinken der Temperatur mit einem Anzündkamin neue Glut erzeugen. Ihr dürft keinesfalls einfach Kohle nachlegen. Diese gast aus und der beißende Qualm setzt sich auf eurem Grillgut ab, keine leckere Sache. Das Fleisch liegt über dem gesamten Zeitraum im indirekten Bereich und ihr müsst ständig mittels Räucherchips für angenehmen Rauch sorgen. Das Fleisch wird also mindestens für 4 Stunden heiß geräuchert. | Nach den 4 Stunden smoken sollte das Grillgut nahe der Plateauphase sein. Um diese schneller zu überwinden wird nun das Fleisch fest mit Alufolie umwickelt. Diese sorgt einerseits für eine gute Wärmeleitung von außen nach innen, verhindert aber das Absinken der Kerntemperatur durch Verdunstung. Wer keine Alufolie verwenden möchte kann Butcher Paper nehmen. Jetzt könnt ihr die Temperatur des Grills etwas erhöhen, ich würde aber nicht über 150°C gehen. Also neue Glut auf den Grill und der Kerntemperatur entgegen. Aber bitte nicht die Lust verlieren, es wird noch einige Stunden dauern, bis ihr die mindestens 90°C Kerntemperatur erreicht habt. | |||
Natürlich bin ich in Jubel ausgebrochen, als das Grillthermometer die
90°C angezeigt hat. Aber lasst das Fleisch ruhig noch etwas garen. Es
macht überhaupt nichts, wenn die Kerntemperatur noch etwas ansteigt,
ganz im Gegenteil. Gebt dem Fett und den Sehnen ruhig noch etwas Zeit
zum zersetzen. Umso saftiger, zarter und intensiver im Geschmack wird
das Ergebnis. Wenn ihr dann das "Paket" auspackt, lasst es noch einen
Moment ruhen und temperieren. Rupft ihr das Fleisch zu zeitig, würde
schlagartig ein Großteil der Flüssigkeit verdampfen und das Fleisch wird
trocken. Natürlich ist mit dieser Methode die Kruste nicht so
intensiv, wie bei einem "richtig" gesmokten Pulled Pork, aber das
Ergebnis kann sich sehen lassen und schmeckt. Außerdem müsst ihr nicht
vor dem Grill campen. Aber zurück zum Fleisch. Idealerweise habt ihr
Pulled Pork -Klauen oder -Gabeln und könnt am Tisch beim rupfen des
Fleisches richtig Eindruck schinden. Während die Einen nun das Fleisch
mit BBQ-Sauce vermischen, kippe ich ein Glas Rinderfond dazu und
vermische es kräftig mit dem Fleisch. Das Ergebnis ist wunderbar
aromatisch und richtig saftig.
Keine Angst wenn zuviel übrig bleibt, dass ist ja gut so. Friert eine
ordentliche Portion ein. So habt ihr noch einmal etwas von diesem
köstlichen Produkt und Dank des Rinderfonds lässt es sich problemlos
aufwärmen. Ich muss jetzt an den Gefrierschrank, mir läuft das Wasser im Mund zusammen! |
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Hier das Rezept für mein schnelles Pulled Pork zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 07.11.2022 |
Gefüllte Paprika mit Feta Käse |
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Ein Küchenklassiker und immer wieder leckeres Gericht ist zweifelsfrei die gefüllte Paprika. Diese im Topf, auf dem Herd zu kochen, ist ja auch kein Problem. Die Herausforderung hier ist, gefüllte Paprika komplett im Smoker zuzubereiten. Inspiriert von einem Foto, dass ich gesehen hatte, ist dieses Rezept entstanden. Gefüllt wird die Paprika hier in meinem Rezept mit einer Hackfleischmischung und als Topping verwende ich Feta. Es basiert auf der griechischen Küche, aber mit ein wenig Kreativität ergeben sich viele weitere Geschmacksmöglichkeiten und Varianten. | ||||
Als Ausgangsprodukt nehmt ihr am besten Spitzpaprika. Sie sind süßer und geschmackvoller als Gemüsepaprika und außerdem dünnfleischiger und kleiner. Die Größe spielt eine wichtige Rolle in puncto Garzeit. Um die Paprika entkernen und füllen zu können, schneidet sie am Stielende quer zur Hälfte ein. Anschließend setzt ihr, ausgehend vom vorherigen einen Längsschnitt. Nun könnt ihr die Paprika ein wenig öffnen und die Kerne sowie die weißen Streifen entfernen und anschließend füllen. |
Die Füllung wir aus einer Hackfleischmischung halb und halb, also 50% Rind und 50% Schwein hergestellt. Für die abgebildeten 5 Spitzpaprika war eine 500g Packung ausreichend. Dazu gebt ihr eine kleine fein gehackte Zwiebel und ein Ei für die Bindung. Gewürzt wird mit Salz und meinem griechischen Grundgewürz. Die Zusammensetzung der Würzmischung dazu findet ihr bei mir in der Gewürzecke. Alles zusammen wird nun kräftig durchgeknetet, bis eine homogene Masse entsteht. |
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Nun werden die Paprika gefüllt. Am besten geht dies mit einem Löffel. Einfach die Hackfleischmasse gleichmäßig im Inneren der Paprika verteilen und gut andrücken, also nicht zu locker füllen, bis sie zu etwa 3/4 voll ist. Dies ist bei den zwei rechten Paprika in der Abbildung zu erkennen. Den Feta-Käse zerkrümelt ihr am besten mit einer Gabel und füllt das letzte Viertel der Paprika damit auf. Am Ende gebt ihr noch etwas von der griechischen Würzmischung obenauf und dann wird schon gegrillt. Heizt euren Grill an und bringt ihn auf gut 150°C. Ein optimales Ergebnis erzielt ihr natürlich in einem geschlossenen Grill. |
Gebt die Paprika in eine feuerfeste Form in den indirekten Bereich eures Grills. Wer mag, kann am Anfang noch ein paar Räucherchips für ein angenehmes Raucharoma in die Glut geben. Bei einer Temperatur von ca. 150 °C braucht es jetzt ein wenig Geduld. Wenn der Paprika nach 30 bis 45 Minuten außen gut verschrumpelt ist, sollten eure gefüllten Paprika durch sein. Aber wie immer ist der Gargrad von vielen Faktoren abhängig. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt ein Einsteckthermometer zu Hilfe. Die Kerntemperatur sollte 70-72 °C betragen, dann seid ihr auf der sicheren Seite. |
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Hier das Rezept für gefüllte Paprika mit Feta Käse zum Ausdrucken: | ||||
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zugefügt am 30.01.2023 |
Rinderhüftsteak vom Holzkohlegrill |
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Ich muss eingestehen, dass ich vom Rindersteak grillen nicht begeistert war und den Hype darum eher als überbewertet angesehen habe. Außerdem hatte ich überhaupt kein Verständnis dafür, Fleisch halb roh zu verzehren. Aber trotzdem hat mich die Neugier ergriffen und ich habe mich ein wenig belesen, wie denn so ein Steak auf dem Grill zubereitet werden sollte. Im Netz gibt es zahllose Zubereitungshinweise und Kerntemperaturtabellen und ich habe für mich, die zutreffendsten Daten herausgesucht. Dies ist jetzt mehr eine Anleitung als ein Rezept, aber ihr werdet schon sehen. | ||||
Beim Discounter meiner Wahl gab es Rinder-Hüftsteak in Bioqualität abgepackt. Also dachte ich, bei dem Preis kannst du nichts verkehrt machen. Sollte es misslingen, dann sind ca. 6€ (für 234 g) kein allzu großes Lehrgeld. Rein optisch bekommt man für einen annehmbaren Preis ein sehr schönes Stück Fleisch. Nehmt das Fleisch gut eine halbe Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank. Es sollte bei der Zubereitung Zimmertemperatur haben. |
Das Rindersteak geht dann direkt auf den Grill und in die direkte Hitze. Professionelle "Beefer" erzeugen schon mal um die 800°C. Ihr solltet also in eurem Grill ein Höllenfeuer entfachen. Dabei braucht ihr gar nicht so viel Kohle, denn die Hitze muss nur kurz halten. Deshalb empfiehlt es sich auch, das Fleisch nicht vorher zu würzen, da die Gewürze bei solch einer Temperatur verbrennen würden und dem Steak einen unangenehmen Geschmack verleihen könnten. |
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Durch das Angrillen mit hoher Hitze bekommt das Fleisch köstliche Röstaromen und wird an der Oberfläche versiegelt (nein ein Steak hat keine Poren), so dass möglichst wenig Fleischsaft verdunstet. Ich habe die 90,90,90,90 Methode gewählt. Ihr grillt also euer Steak für 90 Sekunden, dann wird es gewendet. Nach weiteren 90 Sekunden wird das Steak wieder gewendet und um 90 Grad gedreht und nach 90 Sekunden noch einmal gewendet. So entsteht das perfekte Grillmuster (..sollte). Danach geht das Steak in den indirekten Bereich zum Garziehen. |
Es hat jetzt eine schöne Kruste und ist bereit bis zum angestrebten Garpunkt zu ziehen. Jetzt ist es an der Zeit, das Fleisch mit etwas Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer zu würzen. Es ist erstaunlich, aber mehr benötigt so ein Steak nicht an Würze. Ich habe ein Kerntemperatur - Thermometer verwendet und das Steak bis 58°C ziehen lassen, das ist gerade noch medium. Jetzt nehmt das Steak aus der Hitze und lasst es noch einen Moment ruhen. So können sich die Fleischsäfte noch verteilen. Dann wird das Steak aufgeschnitten und angerichtet. |
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Zu einem Rindersteak passt auf jeden Fall
frisch gebackenes Baguette, etwas Kräuterbutter und eine BBQ-Steaksoße.
Aber das Steak auf keinen Fall in der Soße ertränken. Zum Schluss muss ich zugeben, dass so ein köstlich gegrilltes Rinderhüftsteak wirklich eine Delikatesse ist. Hier noch für euren individuellen Genuss die Kerntemperaturen zu den verschiedenen Garstufen.
Rare: Englisch = Kern roh, Kerntemperatur ca. 45°C – 52°C Medium Rare: = innerer Kern roh, Kerntemperatur: ca. 53°C – 56°C Medium: Rosa = halb durchgebraten, Kerntemperatur: ca. 57°C – 59°C Well done: = durchgebraten, Kerntemperatur: ca. 60°C – 63°C Ich habe es noch nicht probiert, aber es wird im Allgemeinen dringend davon abgeraten, ein Steak durchzugaren, da es direkt zur Schuhsohle wird. Diese Erfahrung kann wer will, jeder für sich machen.
Viel Spaß und lasst es euch schmecken! |
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Hier das Rezept für Rinder - Hüftsteak vom Holzkohlegrill zum Ausdrucken: | ||||
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zugefügt am 08.08.2023 |
Zanderfilet vom Holzkohlegrill |
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Eines schönen Morgens hörte ich meinen Nachbarn in seiner
unverwechselbar liebenswerten Art an der uns abgrenzenden Hecke rufen:
"Eh Nachbar komm ma ran hier!" Ich folgte bereitwillig und ging auf die
Hecke zu, aus der mir ein Teller entgegengestreckt wurde. Ich konnte es
ahnen und als ich näherkam, sah ich es. Mein Nachbar war angeln und auf
dem Teller präsentierte er mir zwei wunderschöne frische Zanderfilets. "Lass et
dir schmecken!" Ich bedankte mich und meine Gedanken kreisten dabei
schon um die Zubereitung. ....und es war Sommer ... Also gab es nur
einen Weg, nämlich diese beiden wunderschönen Zanderfilets würden mit
heißem Buchenrauch umschmeichelt ihren Platz auf dem Holzkohlegrill
finden. Normalerweise lege ich frische Forelle oder Lachs in einer Lake ein. Aber der Zander hat einen viel geringeren Fettanteil und könnte so leicht eine gummiartige Konsistenz bekommen. Also erst einmal in den Kühlschrank und am Abend geht es weiter. |
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Die Zanderfilets werden nur gesalzen und mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt. Alles Andere an Geschmack kommt später. Meine Idee war es, den Zander heiß zu räuchern. Dazu ist eine Temperatur von 90°C - 120°C optimal. So kann der Zander lange genug im Rauch garen, ohne trocken zu werden oder im schlimmsten Fall zu verbrennen. Also gebt eurem Grill die Zeit, die Grillkohle komplett durchzuglühen, so dass er dann eine stabile Temperatur hat. Ich habe die Filets auf einem mit Backpapier belegtem Blech auf der Hautseite gegrillt. Wer eine zur Verfügung hat, kann natürlich eine Zedernholzplanke dafür verwenden. |
Der Zander soll natürlich ein feines Raucharoma bekommen. Für Fisch benutze ich nur reines Buchenholz. Ganz egal ob ihr Räuchermehl, Räucherspäne oder ganze Stücken (Chunks) verwendet, stellt sicher, dass die Filets ständig von Rauch umgeben sind. Wenn euer Grill eine stabile Temperatur hat und ordentlich Rauch entwickelt, wird es Zeit die Filets im indirekten Bereich, mit geschlossenem Deckel heiß zu räuchern. Vor Allem zu Beginn des Garvorganges nimmt das Grill- bzw. Räuchergut die Raucharomen besonders gut an. Auch wenn ihr eine Weile optisch keine Veränderung am Fisch seht, nicht die Temperatur erhöhen, gut Ding braucht Zeit. |
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Für den guten Geschmack habe ich etwas Olivenöl, frischen Rosmarin und ein paar Blätter vom Andenknoblauch (eine angedrückte Zehe normaler Knoblauch geht natürlich auch), in einer Schüssel, im Grill erwärmt um die Aromen freizusetzen und die Zanderfilets einige Male damit bepinselt. |
Jetzt kommt es auf viele Einzelheiten an. Welche Temperatur hat euer Grill, wie groß und dick sind die Filets. Wer möchte kann ein Kerntemperaturthermometer benutzen. Die Zanderfilets sind allerdings definitiv gar, wenn geronnenes Eiweiß austritt. Dann sollten sie sofort aus der Hitze genommen werden. |
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Tipp: Bei einer Kerntemperatur von 58 °C ist gegrillter Zander glasig, bei 60 °C vollständig durchgegart. Natürlich könnt ihr, wenn es gerade mal keinen frischen Zander gibt, auf TK-Ware zurückgreifen. Dabei müsst ihr allerdings beachten, dass TK-Zander etwas flacher, also nicht so bauchig ist, wie frischer Zander. Deshalb ist er natürlich auch schneller durch.
Viel Spaß und lasst es euch schmecken! |
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Hier das Rezept für Zanderfilet vom Holzkohlegrill zum Ausdrucken: | ||||
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zugefügt am 14.08.2023 |
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Pulled Beef aus der Rinderbeinscheibe |
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Es hat mich schon längere Zeit gereizt, ein Grillgericht mit
Rinderbeinscheiben zuzubereiten. Die Beinscheiben sind reich an Bindegewebe und
Sehnen und werden durch das langfaserige Fleisch oft nur als
Suppenfleisch abgetan. Tatsächlich ist auch jeder Versuch des
Kurzbratens oder der einfachen Zubereitung auf dem Grill zum Scheitern
verurteilt und endet in der sprichwörtlichen ungenießbaren Schuhsohle.
Wenn man es sich allerdings recht überlegt, enthält das Bindegewebe Kollagen. Schmort man dieses
entsprechend lang, geliert das Kollagen und sorgt dafür, dass man ein wundervoll
zartes und saftiges Fleisch erhält. Außerdem wird die Beinscheibe nicht
umsonst als Markknochen mit dem größten Fleischanteil bezeichnet. Nicht
umsonst benötigt man Knochenmark für die schmackhaftesten Brühen.
Außerdem punktet die Beinscheibe mit einem für Rindfleisch durchaus
günstigen Preis. |
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Natürlich kann man die Beinscheiben klassisch mit einem Standard-BBQ-Rub würzen, wenn man klassisches Pulled Pork haben möchte. Ich habe mich entschieden, einen zuckerfreien Rub aus Salz, Pfeffer, Paprika, Thymian und Rosmarin zu verwenden. Da die Garzeit schon einige Stunden beträgt, habe ich die Beinscheiben am Vortag gewürzt, in Frischhaltefolie eingeschlagen und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Denn es geht früh los. Nehmt die Beinscheiben mindestens eine halbe Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank und lasst sie temperieren. In der Zwischenzeit heizt ihr den Grill an und bereitet ihn für eine möglichst lange Garzeit vor. |
Ich empfehle qualitativ sehr gute Grillbriketts zu verwenden und einen Minionring zu legen. Wenn die Glut ausgegast hat, dann grillt die Beinscheiben an. Ich empfehle eine Mischung aus direkter und indirekter Hitze. Während der indirekten Phase darf es auch etwas Rauch sein. Die Beinscheiben sollen schon etwas Raucharoma annehmen und eine schöne Farbe bekommen. Wichtig ist allerdings, dass euch das Mark in dieser Phase nicht verloren geht. Bevor dieses flüssig wird und aus dem Knochen zu tropfen droht, ist es Zeit für Phase zwei, in der die Beinscheiben so lange geschmort werden, bis sie zart und saftig sind. |
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In Phase zwei verwende ich, wie so oft, eine Edelstahl- Form. Da hinein gebe ich die vorgegrillten Beinscheiben und eine ordentliche Portion geschnittene Zwiebeln. Zum einen geben die Zwiebeln während des Schmorens einen kräftigen Geschmack und dienen andererseits dazu, dass das Fleisch während der doch längeren Schmorphase nicht austrocknet. Jetzt wird die Form möglichst dicht mit Alufolie verschlossen und verbleibt bei ca. 120°C für gut acht Stunden im indirekten Bereich. Das klingt jetzt erst einmal verhältnismäßig lang, aber das Ergebnis wird euch überzeugen. |
Ihr müsst natürlich immer einmal die Temperatur kontrollieren und dementsprechend Kohle nachlegen, um die Temperatur über die lange Zeit zu halten. Aber durchhalten lohnt sich. Man geht bei der Beinscheibe von einer Kerntemperatur von 93°C aus. Alle Sehnen und das Bindegewebe werden sich zersetzt haben und das Fleisch wird weich und saftig sein. Wenn die Alufolie entfernt wird, braucht ihr nur einmal mit der Gabel durch die Form zu fahren, um die Knochen zu entnehmen. In diesem Moment wird euer Fleisch zerfallen und mit dem Bratensaft und den geschmorten Zwiebeln eine köstliche Einheit bilden. |
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Die lange Garzeit habe ich genutzt, um die Beilage, einen Spitzkohl zuzubereiten. Deshalb habe ich am Anfang auch auf den klassischen BBQ Rub verzichtet. Meine "pulled Beinscheiben" sollen dann doch zum Gesamtgericht passen. Wer aus den Beinscheiben einen Pulled Beef Burger oder ein klassisches Pulled Beef Gericht bereiten möchte, sollte natürlich lieber zum klassischen Rub greifen. Aber auch zusammen mit dem geschmorten Spitzkohl harmoniert das kräftig schmeckende Fleisch hervorragend. Sicher gibt es noch unzählige Varianten, um Gerichte mit Beinscheiben zuzubereiten. Wie immer sind der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt. Viel Spaß und lasst es euch schmecken! |
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Hier das Rezept für Pulled Beef aus der Rinderbeinscheibe zum Ausdrucken: | ||||
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zugefügt am 06.11.2023 |
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Herzhafte Linsen mit Knackwurst |
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Aus meiner Kinderzeit ist mir ein besonders schmackhaftes Gericht in
Erinnerung geblieben und ich konnte schon einige fleißige Esser für
diese Variante mit Linsen begeistern. Dabei ist die Zubereitung ein
Kinderspiel, denn dieses Gericht benötigt außer den Zutaten keine
Gewürze Hier die Zutaten: ca. 600g Knackwurst (mit Kümmel) ca. 650g Kartoffeln ca. 250g Linsen und ca. 2 Liter Wasser |
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Die Knackwurst nehme ich ca. 2-3 Tage vorher aus der Verpackung und lasse
sie abtrocknen. So lassen sich die Würste besser schneiden und der Geschmack intensiviert sich noch. Schneidet die Knackwurst in Stücke, nicht zu klein und nicht zu groß. Ich halbiere die Würste, schneide dann jede Hälfte 3x längs durch und dann in Stücke. |
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Nehmt einen ausreichend großen Topf. Dieser muss die gesamten Zutaten
aufnehmen können. Vergesst dabei nicht, dass die Linsen noch quellen.
Gebt die geschnittene Knackwurst in den Topf und lasst sie bei mittlerer Hitze aus. Ihr benötigt hierzu keine Zugabe von Öl, das Fett der Wurst ist vollkommen ausreichend. Die Wurststücke sollten leicht gebräunt sein, aber nicht übermäßig gebraten werden. Das Auslassen erzeugt zusätzliche Röstaromen. |
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Wenn die Knackwurst schön ausgelassen und gebräunt ist, gebt ihr das Wasser und die Linsen dazu. Bitte beachtet die Garzeit und eventuelle Einweichzeit der verwendeten Linsen. Ich verwende am liebsten Wurzener "Feine Linsen". Die Linsen müssen nicht vorher quellen und haben so eine Garzeit von ca. 45 Minuten. In der Zwischenzeit könnt ihr die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Nachdem die Linsensuppe aufgekocht ist, lasst ihr sie ca. 30 Minuten bei wenig Hitze, unter gelegentlichem Umrühren köcheln. |
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Nun gebt Ihr die Kartoffeln zur Linsensuppe. Wie schon bisher, lasst die Suppe bei wenig Hitze weiter köcheln. Nach weiteren 20-30 Minuten sollten die Kartoffeln und die Linsen gar sein. Wer mag kann die Suppe noch süß-sauer abschmecken. Ich mag die Linsensuppe allerdings einfach so wie sie ist. Allein die Zutaten erzeugen ein außergewöhnliches, intensives Aroma, dass keiner weiteren Würzung bedarf. |
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Lasst es euch schmecken und wundert euch nicht, wenn eure Gäste einen
Nachschlag verlangen. Mein Rezept ist schon eine ordentliche Menge. Im Kühlschrank könnt ihr die Linsensuppe noch einige Tage aufbewahren. So zieht die Suppe noch einmal durch und der Geschmack wird noch runder und intensiviert sich. Wenn etwas übrig bleibt, kann es ruhig eingefroren werden. So ist die Linsensuppe viele Wochen haltbar und kann ganz leicht wieder aufgewärmt werden, ohne dass der Geschmack verloren geht oder die Konsistenz leidet. |
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Hier das Rezept für herzhafte Linsen mit Knackwurst zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 27.07.2021 |
Ronny's Chili Con Carne |
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Lange bevor es Internet-Suchmaschinen gab, hörte ich von einem Gericht namens Chili Con Carne. Es war zu einer Zeit, als Trucker-Treffen und der entsprechende Lifestyle in Mode waren. Ich möchte gar nicht beschreiben, was ich im Laufe der Zeit, stets in gutem Glauben, in diese Pfanne hineingerührt habe. In meinen Gedanken sah ich Sombrero behütete Mexikaner am Feuer sitzen und Bud Spencer-like, pfannenweise eine feurig scharfe Mischung aus Bohnen und Hackfleisch schlürfen. Eine Vorstellung, leider fernab von aller Realität. Wahrscheinlich stammt Chili Con Carne nicht einmal aus Mexico, sondern wird der Tex-Mex-Küche aus Arizona, New Mexico und Texas zugeordnet. Die Zubereitungsart ähnelt auf jeden Fall einer Zubereitungsmethode Nordamerikanischer Ureinwohner, dem Pemmikan, oder des karibischen Jerk. Dabei werden Fleischstücke unter Zugabe von scharfen Gewürzen, Salz und Fett gegart und haltbar gemacht. Also kein Hackfleisch, keine Bohnen und kein Mais. Trotzdem hat gerade diese Variante in Europa viele Anhänger gefunden, während bei amerikanischen Chili-Kochmeisterschaften Bohnen meist nicht zugelassen sind. Lange Rede - kurzer Sinn, hier nun meine ganz persönliche Variante, Ronny's Chili Con Carne. | ||||||
Ihr benötigt: 1kg Hackfleisch halb Rind, halb Schwein 2-3 mittelgroße Zwiebeln 2-3 Knoblauchzehen 1 Dose Mais à 330g 3 Dosen Chilibohnen à 400g (Pinto Bohnen, keine Kidneys) 400g Brechbohnen (TK) 1 Glas Rinderfond 1 knapp gehäufter TL Salz Olivenöl 2 getrocknete Birds Eye Chili |
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Für dieses Gericht benötigt ihr einen richtig großen Topf, das Endergebnis wird ja schließlich mehr als 3kg schwer werden! Ich verwende am liebsten einen Gänsebräter. Der bietet mir genug Platz für alle Zutaten und man kann noch bequem umrühren, ohne zu kleckern. Als erstes gebt ihr einen wirklich kräftigen Schuss Olivenöl in die Pfanne und bratet das Hackfleisch bei mittlerer Hitze an. Zusammen mit dem Hackfleisch kommen auch die zerkrümelten Chilis und das Salz mit in die Pfanne. Wichtig, es muss ständig gerührt, gequetscht, gestampft und wieder gerührt werden. Das Hackfleisch soll zum Schluss eine körnige Konsistenz haben und keine Klumpen bilden. Besonders am Anfang ist es wichtig permanent zu rühren. | ||||
Das Hackfleisch darf auf keinen Fall anbrennen, oder zu trocken werden, also nicht auf eine Braunfärbung warten, denn dann ist es zu spät. Wenn das Hackfleisch gegart ist und eine körnige Struktur hat, dann kommen die geschnittenen Zwiebeln dazu. Ich halbiere die Zwiebeln und schneide sie in Streifen. Die Zwiebeln werden zusammen mit dem Hackfleisch so lange gedünstet, bis sie richtig weich sind. Dabei geben die Zwiebeln genug Feuchtigkeit ab, dass das Hackfleisch nicht anbrennt. Dazwischen immer wieder kräftig umrühren. In der Zwischenzeit wird der Knoblauch fein gehackt, zugegeben und kurz mit angedünstet. | ||||
Der Knoblauch sollte nur kurz mit angebraten werden. Wird der Knoblauch
braun oder verbrennt, wird er schnell bitter. Nachdem der Knoblauch einige Minuten sein Aroma entfaltet hat, ist es an der Zeit, die restlichen Zutaten dazu zugeben. Die Chilibohnen, die Brechbohnen und der Mais kommen einfach mit in den Bräter. Die Dosen der Chilibohnen nun zu knapp einem Drittel mit Wasser füllen, die restliche Soße ausspülen und die Flüssigkeit mit in den Bräter geben. Aber Vorsicht, nicht zu viel Wasser nehmen, das Chili soll am Ende eine schöne cremige Konsistenz haben und darf auf gar keinen Fall suppig werden. |
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Nun lasst ihr alles aufkochen und anschließend auf kleiner Flamme mindestens 1,5 Stunden köcheln. Währenddessen immer wieder gut umrühren, da die festen Bestandteile absinken und anzubrennen drohen. Im Ergebnis sollte eine relativ homogene Masse entstehen, die sich gut löffeln, aber auch mit Baguette stippen lässt. In vielen Rezepten findet man noch die Zugabe von gebrühtem Kaffee, Oregano oder Lorbeerlaub. Aber auch ohne diese Gewürze entsteht ein einzigartiger runder Geschmack, allein durch die Zutaten. Noch etwas zu den Bohnen. Ich verwende ausschließlich Pinto Bohnen, keine Kidney Bohnen. Die Kindney Bohnen sind mir zu mehlig und es fehlt an Geschmack. | ||||
Serviert wird mein Chili Con Carne mit Baguette - Scheiben.
Geschmacklich passt das hervorragend zusammen. Die Bohnen in Kombination
mit dem Mais ergeben einen einzigartigen Geschmack. Dabei rufen die
verwendeten
Birds Eye Chili eher ein leichtes Kratzen im Rachen hervor, ohne zu
sehr im Mund zu brennen. Wer es schärfer mag, kann natürlich mit
Chipotles oder Jalapenos "nachfeuern". Ich empfehle allerdings nicht
allzu viel Schärfe hinzuzugeben, da sonst sehr schnell der Geschmack von
der Schärfe überdeckt wird. Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit, oder: "Disfrute de su comida"! |
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Hier das Rezept für Ronny's Chili Con Carne zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 19.02.2022 |
Ronny's Fischsoljanka |
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Eine schöne Erinnerung an meine Kindheit ist direkt mit dem bekanntesten Eintopf der DDR-Geschichte verknüpft, die Soljanka. Ursprünglich wurde die Soljanka der russischen Küche zugeordnet, ist allerdings mehr in der ukrainischen, belarussischen und baltischen Küche beheimatet. Die Soljanka soll nach Überlieferungen früher als Seljanka in Ableitung des "sel'skij" für ländlich, oder "selo" vom Dorf, als ländliche Suppe ihren Namen gefunden haben. Später fügte man vor Allem in Salz eingelegtes Gemüse, also die Gewürzgurke, hinzu und in Bezug auf das Salz "sol" bekam die Soljanka ihren jetzigen Namen. Vor allem zwei Arten waren in der DDR beliebt. Zum einen die Soljanka, mit Wurst- und Fleischresten als Grundlage und zum anderen die Fischsoljanka mit Kabeljau und (wer welchen hatte) Lachs. Was beide Varianten vereint, ist der süß / säuerliche Geschmack durch die einzigartigen Spreewaldgurken in Verbindung mit einer angenehmen Schärfe. Ich glaube auch nicht, dass es DAS Rezept für die originale Soljanka gibt. Da hatte jede Familie ihre eigenen Vorlieben und es wurde außerdem das als Zutat verwendet, was gerade da war. Ich habe ein wenig recherchiert und versucht, den einzigartigen Geschmack aus meiner Erinnerung mit den heutigen Zutaten nachzukochen. Hier ist es nun mein Rezept für eine deftige, leckere Fischsoljanka. | ||||
500g Lachsfilet und 500g Kabeljaufilet 3 x Fischfond (je 400ml) 1 Bund Suppengrün 3 mittlere Zwiebeln 4 rote Spitzpaprika 2-3 Knoblauchzehen 150-180g original Spreewälder - Gewürzgurken 2 mittlere Möhren 2 EL Tomatenmark 1 geh. TL Paprika edelsüß 3 geh. TL geräuchertes Paprikapulver 2 Lorbeerblätter 5 Wacholderbeeren Salz und Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken Öl oder Butterschmalz zum Anbraten Zum Anrichten ein kleiner Becher Schmand Schärfe nach Wahl |
Zuerst wird ein Sud angesetzt. Ich habe hier auf die bequeme Variante zurückgegriffen und fertigen Fischfond aus dem Glas verwendet. Wer es mag, kann hier für den Sud, an Stelle des Fonds, Fischkarkassen und Wasser ansetzen. Für den weiteren Ansatz schneidet ihr eine geschälte Zwiebel und das Suppengrün in grobe Stücke und gebt es zusammen mit dem Fischfond (oder Sudansatz) in einen ausreichend großen Topf. Dazu kommen noch Lorbeerblätter und Wacholderbeeren. Das Ganze mit Salz und Pfeffer würzen und kalt angesetzt zum Kochen bringen. Der Sud sollte nun gut eine Stunde zugedeckt köcheln. Nach Ablauf der Stunde siebt ihr den Sud durch ein mittleres Sieb und streicht das Gemüse leicht mit durch. Jetzt ruht der Sud bis zur finalen Verarbeitung. |
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Während der Sud köchelt, werden die verbliebenen Zwiebeln geschält, die Spitzpaprika gewaschen und entkernt und beides in Streifen geschnitten. Nun Zwiebeln und Paprika mit Salz und Pfeffer würzen und mit Öl oder Butterschmalz anbraten. Die Zwiebel sollte nicht braun werden, sondern nur glasig. Dazu lasse ich den Deckel geschlossen. So entweicht weniger Flüssigkeit. Die Zwiebel und der Paprika dünsten bei mittlerer Hitze im eigenen Saft und verbrennen nicht. Öfter umrühren nicht vergessen. Wenn die Zwiebel glasig ist und der Paprika weich wird, gebt ihr den fein gehackten Knoblauch dazu und rührt gut um. Lasst den Knoblauch ein paar Minuten mit dünsten. Gebt nicht zu viel Hitze dazu. Der Knoblauch könnte sonst anbrennen und bitter werden. Die Gewürzgurken in dünne Scheiben schneiden und zum Ansatz geben. |
Dazu kommt das Tomatenmark und das Paprikapulver. Falls ihr keinen Räucherpaprika habt, könnt ihr auch normales edelsüßes Paprikapulver verwenden. Rauchpaprika gibt allerdings dem Gericht eine besondere geschmackliche Tiefe. Jetzt alles, unter häufigem Umrühren, noch ein wenig anrösten lassen und gießt dann mit dem vorbereiteten Fischfond auf. Ein kräftiger Schuss vom Gurkenwasser rundet die Suppe geschmacklich noch etwas ab. Nun die in feine Scheiben geschnittenen Möhren dazugeben. Kocht die Suppe kurz auf, noch einmal abschmecken und mindestens 30 Minuten köcheln. Jetzt wird es ebenfalls Zeit, eure scharfe Komponente zuzugeben (je nach Geschmack). Ich stelle allerdings lieber am Tisch eine Flasche Tabasco oder Chili-Öl dazu. So kann sich jeder seinen gewünschten Schärfegrad selbst wählen. |
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Der Fisch wird in mundgroße Stücke geschnitten. Fall ihr Filets mit Haut habt, lasst die Haut unbedingt dran. Für den Lachs braucht ihr schon ein sehr scharfes Messer. Ich habe Lachsfilet mit Haut verwendet. Deswegen habe ich die Lachswürfel separat in einer Pfanne ganz kurz und sehr heiß angebraten. Der Kabeljau kommt roh in die Suppe. Bei der Verwendung von Fisch unbedingt auf absolute Hygiene achten. |
Euer Suppenansatz sollte leicht köcheln. Dann gebt ihr den vorbereiteten Fisch dazu und rührt ihn unter. Ab jetzt darf die Suppe nicht mehr kochen. Unter Zugabe von geringer Hitze lasst ihr eure Soljanka nun ca. 5 Minuten ziehen, nicht rühren, da der Fisch zerfallen könnte. Zum Anrichten gebt ihr zur Soljanka in der Mitte des Tellers einen Klacks vom Schmand oben auf und garniert mit ein wenig gehackter Petersilie. |
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Viel Spaß und lasst es euch gut schmecken! |
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Hier das Rezept für Fischsoljanka zum Ausdrucken: | ||||
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zugefügt am 04.02.2024 |
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Hausmarke, Angesetzter, leckere Spirituosen selbst gemacht |
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In
meinen Rubriken geht es mir immer um das Selbstgemachte. Natürlich gibt
es (mehr oder weniger) leckeren Likör auch zu kaufen. Aber mir ist es
immer wieder eine Freude, meinen Gästen etwas aus eigener Herstellung zu
kredenzen. Natürlich kann man sich auch hin und wieder selbst ein
kleines Schlückchen genehmigen :-) aber alles frei von irgendwelchen chemischen Zusätzen oder künstlichen Aromen. Ein Stückchen Natur, haltbar gemacht und wohlschmeckend. |
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Gib deinem Leben einen Gin! |
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Bereits in meiner Jugend war der klassische Gin Tonic ein allseits beliebtes Party-Getränk. Lange Zeit eher unbeachtet, erlebt der Gin nun seit einigen Jahren eine Renaissance. Vor Allem kleine Brennereien haben mit ihren Craft Gin die eher als Cocktail-Zutat bekannte Spirituose salonfähig gemacht. Durch Zugabe ausgefallener Botanicals entstehen Aromen, die den Gin in die gehobene Gastronomie katapultiert haben und selbst reine Gin-Bars entstehen ließen. Aber auch in der BBQ- Szene wird der Gin immer beliebter. Was also liegt einem leidenschaftlichen BBQ-Liebhaber näher, als auch seinen eigenen Gin zu kreieren. | ||||
Leider ist es in Deutschland seit dem 01. Januar 2018 verboten, im
privaten Bereich selbst Kleinstmengen selber zu brennen. Diese Tatsache
führt uns zurück zur Urform des Gins, dem Compound-, also Ansatz-Gin.
Was muss nun eine Spirituose enthalten, um sich Gin nennen zu dürfen? Auf jeden Fall einen möglichst geschmacksneutralen Alkohol und natürlich Wacholderbeeren. In der EU gibt es eine Festlegung nach der ein Gin mindestens einen Alkoholgehalt von 37,5 % vol. aufweisen muss. Alles Andere macht ja auch keinen Gin :-) Ich verwende den "Prima Sprit" von Lautergold mit einem Alkoholgehalt von 69,9 % vol. Das ist natürlich für den Gin- Ansatz zu viel. |
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Um eine Flasche Prima Sprit auf 40% vol. zu verdünnen, müsst ihr 520ml
Wasser zugeben (vorher abkochen) und erhaltet eine Gesamtmenge von 1,22
l Ansatzspirituose. Wer mag, kann aber auch eine neutrale Sorte Wodka
verwenden. Zum Testen habe ich auf einen kräftigen, urigen Gin gesetzt,
der sich hervorragend für Gin Tonic eignet. Ihr benötigt: 0,7l Ansatzspirituose mit 40 % vol. ca. 12g Wacholderbeeren 3-4 Scheiben frischen Ingwer eine Flasche, einen Trichter und 2 Kaffeefilter. |
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Die Wacholderbeeren werden leicht zerstoßen und zusammen mit dem Ingwer
in die Flasche gefüllt. Der Ansatz wird nun mit dem Alkohol aufgefüllt
und die Flasche verschlossen. Diesen Ansatz nun an einem warmen, dunklen
Ort 3-4 Tage ziehen lassen. Anschließend filtert ihr euren Ansatz durch
die beiden Kaffeefilter. Der Gin hat nun eine schöne Bernstein-Farbe,
schmeckt kräftig nach Wacholder und hat eine leichte Schärfe. Ihr könnt natürlich ganz nach eurem Geschmack kreativ werden und mit weiteren Botanicals experimentieren. Beliebt ist die Zugabe von Kardamom, Koriandersamen und Pfeffer für weitere Würze. Mit Beeren, Orangen, Limetten, roten Trauben oder Apfel erreicht ihr fruchtige Noten. Auch die Zugabe von Kräutern ist nicht unüblich. Viel Spaß beim Experimentieren. |
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So genieße ich meinen Gin am Liebsten, als Gin Tonic. Mein Rezept: 6 cl Compound Gin 1-2 cl Holundersirup (das Rezept steht weiter unten) 3-4 leicht zerdrückte, frische Minzblätter 0,2 l Tonic Water 2-3 Eiswürfel Cheers! |
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Falls ihr vorhabt, weitere Alkoholika selber herzustellen, wie zum Beispiel angesetzten Beerenlikör oder Eierlikör, vielleicht sogar einen Kräuterschnaps, habe ich im Downloadbereich einen Rechner zum Ermitteln von Alkoholgehalt und Volumen von Ansätzen bereitgestellt. |
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Hier das Rezept für Compound Gin zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 21.03.2021 | ||||
Nachdem ein Bekannter mein Rezept für den Compound Gin ausprobieren
wollte, kam die Frage auf, mit welchen Mengen man denn den Prima Sprit
verdünnen müsse. Für Alle die sich damit noch nicht beschäftigt haben, hier eine Tabelle dafür. Die gelb markierten Zellen geben an, welche Menge an Flüssigkeit zugegeben werden muss, um eine Flasche Prima Sprit zu einer Zielkonzentration zu verschneiden. Über die grünen Zellen könnt ihr ermitteln, wie viel Prima Sprit ihr in der Ausgangsmenge mit Wasser auffüllen müsst um eine Flasche a 0,7l mit einer bestimmten Alkoholkonzentration zu erhalten. Die Kontraktion (Erklärung im Downloadbereich) bei der Vermischung von Alkohol und Wasser wird vernachlässigt. Mit einem Klick auf die Tabelle erhaltet ihr eine größere Darstellung. Im Downloadbereich könnt ihr die Tabelle als PDF herunterladen. |
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Holunderblüten-Sirup / -Likör selbst gemacht |
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Der Geruch von Holunderblüten ist etwas ganz Besonderes und es ist relativ einfach, diesen zu konservieren. Schon in meiner Kindheit war es im heißen Sommer etwas wunderbares eine leckere, kalte Holunderlimonade zu trinken. Nun habe ich dieses Rezept für mich wieder entdeckt. Entweder verdünnt mit Mineralwasser, als Bestandteil von "Hugo" oder aber als Geschmacksbereicherung im Gin Tonic ist der Holunderblüten-Sirup auch für Erwachsene immer wieder ein Hochgenuss. Zwar alkoholfrei, aber auf Grund seiner Vielseitigkeit in Mixgetränken stelle ich das Rezept an dieser Stelle ein. | ||||
Ihr benötigt: 30-40 frische Holunderblüten - Dolden 500 Gramm Zucker 25 Gramm Zitronensäure (gibt es im Backregal) 2 Bio - Zitronen 2 Liter Wasser Nehmt die voll aufgeblühten Holunderblüten von einem Baum fernab von Straßen, mit möglichst wenig Insektenbefall. Die Blüten sind sehr empfindlich und sollten wenn möglich ungewaschen verwendet werden. Also raus in die Natur! Ich habe das Glück einen großen Holunderbaum direkt am Grundstück zu haben. Die Blütendolden werden auf Insekten untersucht und diese natürlich entfernt. Wenn es sein muss, die Dolden nur leicht in stehendem Wasser schwenken, da sonst viel vom natürlichen Aroma verloren geht. |
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Lange Stiele sollten entfernt werden. Die Zitronen in dünne
Scheiben schneiden. Das Wasser wird im Topf zusammen mit dem
Zucker, den Zitronen und der Zitronensäure erhitzt. Am Anfang gut
umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Lasst das Wasser aufkochen,
nehmt die Hitze weg und gebt die Holunderblüten dazu. Jetzt alles
zusammen abkühlen und abgedeckt 24 Stunden ziehen lassen. Der Sirup wird anschließend durch ein Sieb mit eingelegtem Passiertuch (oder Küchentuch) abgeseiht. Falls ihr den Sirup haltbar machen wollt, müsst ihr ihn nochmals erhitzen und möglichst heiß in Flaschen abfüllen. Offene Flaschen halten sich im Kühlschrank etwa ein bis zwei Wochen. |
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Natürlich schmeckt Holunder auch als Likör hervorragend. Dazu einfach im Ansatz etwas mehr Zucker nehmen und den Sirup zusammen mit einer Flasche Prima Sprit 69,9% einige Tage ziehen lassen. Der Alkoholgehalt sollte dann bei etwa 25% liegen. Wem das mengentechnisch oder prozentual zu viel ist, kann mittels meiner Verdünnungstabelle oder meines Ansatzrechners andere Mengen kalkulieren. Viel Spaß beim Probieren und Genießen! |
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Hier das Rezept für Holunderblütensirup zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 27.09.2021 | ||||
Holunderbeeren - Likör |
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Holunderbeeren, oder auch Hollerbeeren oder Holder, im norddeutschen
Fliederbeeren, haben einen typisch herben, leicht bitteren Geschmack,
aber auch säuerlich mit einem leicht süßlichen Nachgeschmack. Früher war der Saft der Holunderbeeren ein beliebtes Hausmittel und
wurde gerne bei Erkältungen, Fieber und als schmerzstillendes Mittel
angewandt. Sie eignen sich hervorragend zur Herstellung von Likör. Aber
Vorsicht, rohe Beeren enthalten den
Giftstoff Sambunigrin. Dieser kann zu starken
Verdauungsstörungen wie Erbrechen, Durchfall und Schüttelfrost führen.
Der Giftstoff ist besonders in unreifen Früchten enthalten. Richtig
verarbeitet sind die Holunderbeeren aber als Gelee oder Likör richtig
lecker. Ihr benötigt: 1500g reife Holunderbeeren 250g Zucker 0,7l Ansatzspirituose "Prima Sprit" mit einem Alkoholgehalt von 69,9%vol Natürlich könnt ihr auch Wodka oder Korn mit ca. 40%vol verwenden. Ihr müsst dann allerdings die Mengen dementsprechend anpassen. Meinen Ansatzrechner findet ihr in den Downloads. |
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Die Holunderbeeren werden im Spätsommer, Ende August bis Anfang September geerntet. Sie sollten eine kräftige dunkelrote, fast schwarze, Farbe haben. Geerntet werden die ganzen Dolden, einfach mit einem Messer oder einer Schere abschneiden. |
Mit Hilfe einer Gabel werden die Beeren von den Dolden abgestreift. Wer viel Geduld hat, kann sie auch einzeln abpflücken. Auf Grund der stark färbenden Wirkung von Holundersaft empfiehlt es sich allerdings, Handschuhe zu tragen. Anschließend werden grüne und noch zu helle Beeren aussortiert. |
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Die Beeren werden gründlich gewaschen und anschließend zerstampft. Dann einfach in einen Topf geben und für ca. 20 Minuten über 80°C erhitzen. So zersetzt sich der enthaltene Giftstoff. Nach dem Abkühlen gebt ihr den entstandenen Brei zusammen mit dem Zucker und dem Alkohol in ein verschließbares Gefäß ausreichender Größe. |
Jetzt heißt es Geduld bewahren. Der Ansatz muss ruhen und reifen, am besten bei Zimmertemperatur und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Ich lasse den Ansatz mindestens 3 Monate reifen. Einmal pro Woche wird er kräftig geschüttelt. Hier im Bild habe ich Beerenlikör, Gin und Holunderbeeren-Likör angesetzt. |
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Nach der Reifezeit beginnt der Prozess der Filtration. Als erstes werden die festen Bestandteile der Beeren mit Hilfe eines Passiersiebes, auch "Flotte Lotte" genannt, getrennt. Wer keine hat, kann den Ansatz auch durch ein Sieb streichen. Das Ergebnis ist noch recht dickflüssig und sämig. |
In der zweiten Stufe wird der Likör durch ein Passiertuch filtriert. Kaffeefilter oder ähnliches funktionieren nicht. Jetzt wird es Zeit den Likör durch Zugabe von abgekochtem Wasser auf seinen Alkoholgehalt einzustellen und abzuschmecken. Sollte er nicht süß genug sein, könnt ihr noch Zucker zugeben. Im Anschluss lasst den Likör noch einmal für 4 Wochen ruhen. |
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Bei meinem Ansatz musste ich noch 250ml Wasser zugeben, um einen Alkoholgehalt von 25%vol einzustellen. Ich finde diese Konzentration recht süffig, nicht zu stark aber schmackhaft. Für die verschiedensten Ansätze habe ich euch in meinen Downloads zwei Tabellen bereitgestellt. So könnt ihr recht einfach den Alkoholgehalt errechnen. | ||||
Hier das Rezept für Holunderbeeren - Likör zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 14.01.2022 |
Ronny's Beeren - Likör |
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Der für mich zweifelsfrei leckerste Likör, ist der Beeren-Likör. Hierzu verwende ich frische Johannisbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren. Es ist auch nicht schlimm, dass die Beeren zu unterschiedlicher Zeit reif werden. Da ich den Ansatz sowieso mehrere Monate ziehen lasse, werden die Beeren einfach später hinzugegeben. |
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Mein Ansatz für den fruchtigen Beeren-Likör: 800g Johannisbeeren (rot oder weiß) 500g Stachelbeeren 500g Brombeeren 300g Zucker 1 Flasche Prima Sprit (0,7l mit 69,9%vol Mit der angegebenen Menge an Beeren und der damit verbundenen Menge an Saft erhaltet ihr ungefähr 2 Liter leckeren Likör, mit einem Alkoholgehalt von ca. 25%vol. |
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Als erste werden meistens die Johannisbeeren reif. Nun könnt ihr mit dem Ansatz eures Likörs beginnen. Die geernteten Beeren werden gründlich gewaschen und anschließend zerstampft. Ihr müsst auch nicht mühsam die Beeren abstreifen, nehmt einfach die kompletten Rispen, also mit Stängel. Der so entstandene Beeren-Brei kommt zusammen mit dem Zucker und der Ansatz-Spirituose in einen ausreichend großen und verschließbaren Behälter. Ich verwende bauchige 5 Liter Flaschen mit Bügelverschluss. Nun kräftig schütteln und an einem lichtgeschützten Ort bei Zimmertemperatur reifen lassen. |
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So verfahrt ihr nun auch mit den übrigen Beeren. Die reifen Beeren
einfach zerdrücken und zu eurem Ansatz geben. Mindestens einmal pro
Woche sollte der Ansatz gründlich geschüttelt werden. Jetzt ist Geduld
gefragt, denn der Likör-Ansatz benötigt mehrere Wochen Reifezeit.
Während dieser Zeit löst der Alkohol die Inhaltsstoffe und Aromen. Der
Alkohol sorgt in Verbindung mit dem Zucker dafür, dass der Ansatz
haltbar gemacht wird. Ich lasse den Ansatz bis Ende Oktober reifen
(schütteln nicht vergessen). Der angesetzte Likör wird nun durch ein
Sieb passiert. So werden die flüssigen Bestandteile von Kernen, Stängeln
und Schalen getrennt. Jetzt ist es an der Zeit, die Menge des Ansatzes
mit einem Messbecher zu bestimmen. Bei diesem Rezept sollte der flüssige
Ansatz ungefähr 2.000 ml betragen, so ist der Alkoholgehalt bei ca.
25%vol eingestellt. Ist es zu wenig, dann mit etwas abgekochtem Wasser
auffüllen. Außerdem ist jetzt die beste Zeit, euren Likör abzuschmecken.
Je nach Säuregehalt eurer Beeren ist das Produkt eben süßer oder saurer.
Erscheint euch der Likör noch zu sauer, dann gebt etwas Zucker dazu und
schüttelt kräftig, bis der Zucker aufgelöst ist. Jetzt lasst ihr den
Ansatz noch einmal 3-4 Wochen reifen. Danach ist es an der Zeit zu
filtrieren. Ich bevorzuge 2-3 Durchgänge mit einem Passiertuch. Endlich
ist es soweit, ihr könnt euren leckeren, selbst hergestellten Likör
genießen. Am besten schmeckt er natürlich leicht gekühlt. Also wohl bekomm's und Prösterchen! |
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Hier das Rezept für Ronny's Beeren - Likör zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 20.02.2022 |
Ingwerlikör, feurig und fruchtig |
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Im Winter, besonders wenn ich mit kalten Füßen, durchgefroren von draußen hereinkomme, bereite ich mir mit Zucker, Wasser, Limettensaft und Ingwer ein wärmendes Heißgetränk zu. Das Zusammenspiel dieser Aromen brachte mich auf die Idee, dieses Geschmackserlebnis auf einen Likör zu übertragen. Ich möchte jetzt nicht so weit gehen, zu sagen, dieser Likör ist besonders gesund, aber ein wenig Wahrheit ist da schon dabei. Selbst heute noch werden Kräuterextrakte unter anderem durch das Einlegen der Heilpflanzen in Alkohol hergestellt. Mein Ingwerlikör besticht durch seine scharfe und zugleich fruchtige Geschmacksnote. Tatsächlich wirkt sich Ingwerlikör, in Maßen genossen, positiv auf das Verdauungssystem aus. Ingwerlikör hilft bei Magenbeschwerden und Unwohlsein. Außerdem unterstützt er die Durchblutung und erzeugt so ein wohliges Wärmegefühl. Ich habe ein wenig experimentiert, gemessen und gewogen und so ist dieses Rezept entstanden. | ||||
Diese Rezeptur ergibt 0,7l Likör mit einem Alkoholgehalt von 25% und einer angenehmen Ingwerschärfe: ca. 80g frischer Ingwer 70ml Limettensaft (100% Direktsaft) 380ml Wasser 250ml Lauterer Prima Sprit (Alkoholgehalt 69,9%) Wer mehr oder weniger herstellen möchte, kann natürlich die Mengenangaben wieder direkt umrechnen. |
Der Ingwer wird nur gewaschen, nicht geschält und in dünne Scheiben geschnitten. In ein geeignetes Gefäß gebt ihr jetzt den Ingwer, den Zucker und den Limettensaft dazu. Das Wasser wird nun bis zum Siedepunkt in einem Topf oder dem Wasserkocher erhitzt. Lasst es ein klein wenig abkühlen, um nicht die gesunden Bestandteile des Limettensaftes und des Ingwers durch die Hitze zu zerstören. Das heiße Wasser nun zu Ingwer, Zucker und Limettensaft geben und gut umrühren, bis der Zucker komplett gelöst ist. |
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Nachdem der Sud abgekühlt ist, gebt ihr den Alkohol dazu und rührt alles kräftig durch, bis sich die Komponenten komplett vermischt haben. Um alle Aromen aus dem Ingwer zu gewinnen füllt ihr nun euren Ansatz in ein Kunststoff- oder besser Glasgefäß um und stellt dieses zum Reifen bei Zimmertemperatur für eine Woche an einen möglichst lichtgeschützten Platz. Nach Ablauf der Woche Reifezeit wird der Likör einfach durch einen Kaffeefilter oder ein Passiertuch filtriert und schon ist er fertig. |
Ein wirklich schnell und unkompliziert herzustellender Likör. Wer den Ingwergeschmack mag, wird diesen Likör lieben. Das Zusammenspiel der Süße, der Fruchtigkeit und der angenehmen prickelnden Schärfe des Ingwers ist einfach unbeschreiblich lecker. Alternativ mit einem schönen Etikett versehen, ist auch dieser Likör wieder ein tolles selbstgemachtes Geschenk. Am besten schmeckt er natürlich gut gekühlt aus dem Kühlschrank, auch an Sommertagen. |
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Hier das Rezept für Ingwerlikör zum Ausdrucken: | ||||
zugefügt am 29.01.2024 |
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